Uganda: Cecilias Weg aus Armut und Gewalt

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„Ich wusste oft nicht, was ich meinen Kindern zu essen geben sollte“, erinnert sich Cecilia an die Zeit, als sie sich und ihre vier Kinder alleine durchbringen musste. Ihr Ehemann war keine Hilfe – ganz im Gegenteil: Er arbeitete nicht, trank viel und schlug sie regelmäßig. Außerdem erlaubte er Cecilia nicht, den Acker – das Land seiner Vorfahren – zu bestellen. „Wir hatten zwar Land, aber waren trotzdem arm. Oft hatten wir überhaupt nichts zu essen.“

Lange Zeit lebte Cecilia einsam und isoliert. Sie fürchtete sich vor Menschen und traute sich nicht zu sprechen. Eines Tages hielt sie es nicht mehr aus: Cecilia verließ ihren Mann, um mit ihren Kindern bei ihrer Familie Zuflucht zu suchen.

Gemeinsam statt einsam

Als sie von CAREs „WAYREP“-Projekt erfuhr und den Spargruppen, die dort organisiert werden, wurde Cecilia klar, dass dies ihre Chance war. Da sie nicht über das nötige Geld verfügte, um einer Spargruppe beizutreten, begann sie, Brennholz zu sammeln und zu verkaufen. Mit dem kleinen Gewinn schaffte sie es, den Grundstein für ihre Mitgliedschaft in einer Spargruppe zu legen. Dort lernt sie nicht nur andere Frauen kennen, die ein ähnliches Schicksal hatten, sondern sie erhielt auch Schulungen und Trainings. Sie begann mit dem Verkauf von Bohnen und erhielt Bargeldhilfe von CARE, um einerseits für die Kinder Essen zu kaufen und andererseits den Grundstein für ihr eigenes Geschäft zu legen.

Währenddessen wandte sich ein Sozialarbeiter von CARE an ihren Ehemann, um die immer wiederkehrende Gewalt in der Ehe anzusprechen. Cecilias Mann begann, an Sitzungen über geschlechtsspezifische Gewalt teilzunehmen. Als er dort über sein Leben und seine Situation nachdachte, wurde er immer verzweifelter. Er begann zu verstehen, was mit seiner Familie geschehen würde, wenn er so weitermachte wie bisher. „Ich erkannte, dass ich mich ändern musste, um ein besseres Leben für mich und meine Familie zu erreichen.“ Zu dieser Zeit wurde er krank und musste mit dem Trinken aufhören. Seitdem hat er nie wieder einen Tropfen Alkohol angerührt. Er kümmert sich jetzt um den Acker und ist ebenfalls einer Spargruppe beigetreten.

„Mein Traum? Ein eigenes Haus“

Zusätzliche Schulungen und eine „Vision Map“ halfen Cecilia, sich darüber klar zu werden, welche Ziele und Wünsche sie für ihr Leben hat – und wie sie diese erreichen kann. Ihr großer Traum ist es, eines Tages ein eigenes kleines Häuschen zu besitzen.

In kleinen Schritten nähert sie sich diesem Ziel: Nachdem sie ein Jahr lang gespart hatte, kaufte Cecilia eine Ziege, die vier Zicklein zur Welt brachte. Dadurch konnte sie Sesam in ihr Sortiment aufnehmen. Mittlerweile verkauft sie ihre Produkte an den großen Markttagen und unterhält sich gerne mit den Kunden. Zusammen mit Freunden hat sie einen Vorrat angelegt: Sie verkaufen, wenn die Ware knapp ist.

Cecilia mit ihrer Familie in Uganda Cecilia mit ihrer Familie in Uganda

Cecilia mit ihrem Mann und ihren vier Kindern. Das große Ziel der Familie: ein eigenes Haus.

Gemeinsam für die Familie sorgen 

Heute setzen sich Cecilia und ihr Mann zusammen, um gemeinsam das Haushaltsbudget zu planen und die anfallenden Arbeiten aufzuteilen. Ihr Mann unterstützt sie in ihrem Geschäft und kümmert sich um die Kinder, wenn sie nicht da ist. Sie sorgen gemeinsam für ihre Familie. Dass sie sich die Verantwortung teilen und auch der Alkohol der Vergangenheit angehört, hat dazu geführt, dass die Gewalt in der Beziehung zurückgegangen ist. Ihr großer Wunsch ist, das Gelernte an ihre Kinder weiterzugeben.

Ein großes Etappenziel auf Cecilias „Vision Map“ ist bereits erreicht: Das Paar verdient genug, damit die Familie zu essen hat und es noch für das Schulgeld der Kinder reicht. Geplant ist, weiter in das Geschäft von Cecilia zu investieren. Die spart derzeit für eine Ausbildung in Weberei, um Pullover herstellen zu können. Zielstrebig arbeiten sie auf das große Ziel in Cecilias „Vision Map“ hin: ihr eigenes Haus.

Das WAYREP Projekt wird von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit finanziert. Erfahren Sie hier mehr über die Ziele und Inhalte des Projekts.

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