Uganda: „Ich kann jetzt das Schulgeld meiner Kinder bezahlen“

An ihren früheren Mann hat Sarah Akwero keine gute Erinnerungen. „Mein Mann war ein Trinker und hatte nie Zeit zu arbeiten, sondern nur zu trinken. Er schlug mich täglich und vernachlässigte die Familie.“ Sarah musste alleine für ihre drei Kinder und ihre eigene Mutter sorgen, die im Dorf lebt. Finanziell war das kaum zu schaffen. Sarah war gezwungen, mit Prostitution Geld zu verdienen und arbeitete später in einer Bar. Auch hier machte sie schreckliche Erfahrung mit Gewalt, Streit und Missbrauch.

Den lang ersehnten Ausweg brachte für Sarah eine Kleinspargruppe. Sie hieß „Waparu pi anyim“ (was so viel bedeutet wie „Wir arbeiten zusammen“). CARE unterstützte Sarahs Spargruppe durch das Angebot, dass die Mitglieder eine Berufsausbildung machen konnten. Sarah entschied sich für einen sechsmonatigen Kurs zur Schneiderin. Im Februar 2022 erhielt sie als Starthilfe eine Nähmaschine und drei Stoffstücke. Mit Geld, das sie in der Kleinspargruppe gespart hatte, mietete sie ein kleines Geschäftslokal, wo sie nähte. Der Anfang war schwer, weil Sarah erst ihren Kundenstock aufbauen musste. Doch bald war sie als Schneiderin erfolgreich. „Ich verdiene jetzt Geld für mich selbst, begleiche meine eigene Miete und die Arztrechnungen, helfe meiner Mutter und kann das Schulgeld für meine Kinder bezahlen“, sagt sie stolz.

Weil sie merkte, dass es dafür Nachfrage gab, gründete Sarah ein Ausbildungsprojekt für junge Mädchen. Diese bezahlen einen kleinen Beitrag dafür, dass sie ihnen Nähen beibringt. Sie mietet nun eine zweite Nähmaschine, damit die Lehrlinge üben können. „Bisher habe ich drei Mädchen ausgebildet, die jetzt auf dem Markt von Gulu als Schneiderinnen arbeiten“, sagt Sarah. „Ich helfe jungen Schulabbrecherinnen durch die Ausbildung in Schneiderei. Damit können sie für sich selbst sorgen und sind nicht mehr von ihren Eltern abhängig.“ Ihre Schneiderei und die Ausbildung von Lehrlingen will Sarah weiter ausbauen. „Ich möchte noch mehr Mädchen die Möglichkeit geben, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu vermeiden, die ich durchgemacht habe.“

In Uganda fördert CARE im Projekt WAYREP (Women and Youth Resilience Project) wirtschaftlich benachteiligte Frauen und Jugendlichen, insbesondere junge Mädchen. Sie erhalten zum Beispiel Schulungen zur Ausbildung in einem Beruf oder Unterstützung zur Gründung von Kleinunternehmen.

WAYREP wird von der Austrian Development Agency (ADA)  aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit unterstützt. Erfahren Sie hier mehr über die Ziele und Inhalte des Projekts.

 

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