Für Vicky und ihre Kinder waren die letzten Jahre sehr hart. Seit der Vater die Familie verlassen hat, musste Vicky als Alleinerzieherin ums wirtschaftliche Überleben kämpfen. Die Kinder sind sechs, acht und elf Jahre alt. Vicky ist vor zehn Jahren vom Land in die Stadt Gulu in Uganda gezogen. „Das Leben hier ist nicht einfach, seit die Preise so stark gestiegen sind“, sagt sie.

Das CARE-Projekt WAYREP war für Vicky die Chance, wieder Fuß zu fassen und sich trotz widriger Umstände eine eigene Existenz aufzubauen. Mit regelmäßigen monatlichen Zahlungen als Anschub begann Vicky, am Markt Gemüse zu verkaufen und sich ein eigenes Einkommen zu schaffen. Seit ihr Geschäft langsam wächst, kann sie bis zu zwei Mahlzeiten täglich für die Kinder aufbringen, sie zur Schule schicken und ihnen Kleidung kaufen. Vicky kann sich die Miete und die medizinische Versorgung leisten. „Die Kinder sind glücklich und spielen wieder“, sagt sie.

Im Projekt WAYREP nahm Vicky an Schulungen teil und ist auch einer Kleinspargruppe für Frauen beigetreten. Sie hat einen Plan für die Zukunft und die Zuversicht entwickelt, dass sie es als Mutter auch alleine schaffen kann, für ihre Kinder da zu sein und für sie zu sorgen. Der Vater hat den Kontakt zu den Kindern abgebrochen und nimmt nicht mehr an ihrem Leben teil. „Die Kinder sehen, wie ich mich abmühe, sie fragen nicht nach dem Vater“, sagt Vicky.

Ihr Ziel ist es, ein eigenes Geschäft zu haben. Derzeit deckt sie sich in einem Dorf mit Avocados, Süßkartoffeln, Bananen und Mandarinen ein und verkauft sie auf dem Markt in der Stadt weiter. Sie bewirtschaftet auch ein kleines Stück Land. Vicky arbeitet hart und spart von ihren Einnahmen so viel sie kann, damit sie dem Traum vom Geschäftslokal näherkommt. Sie ist dankbar für die Unterstützung und sieht weiter großen Bedarf – zum Beispiel beim Schulgeld für die Kinder, das Alleinerziehende alleine bezahlen müssen. Das gelingt vielen nicht, obwohl ihnen Bildung für die Kinder wichtig ist. „Es gibt viele Frauen wie mich, die Hilfe brauchen“, sagt sie.

Das Projekt WAYREP, das von der Austrian Development Agency (ADA) aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit gefördert wird, erreicht ca. 45.000 Menschen im Norden Ugandas, die von Gewalt betroffen sind und psychosoziale und sozioökonomische Unterstützung brauchen. Etwa drei Viertel davon sind Frauen und Mädchen.