Ukraine: „Ich lebe wieder“

Dank der Unterstützung der CARE-Partnerorganisation Avalyst konnte Tetiana wieder Lebensmut schöpfen

Zwischen den stillen Wäldern im Dorf Mohyliv liegt ein ehemaliges Kinderferienlager – heute ein Zufluchtsort für fast 300 Menschen, die durch den Krieg vertrieben wurden. Unter ihnen ist die 36-jährige Tetiana Vasylchenko. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester teilt sie sich hier ein kleines Zimmer.

„Wir hatten ein normales Leben“

„Vor dem Krieg hatten wir ein ganz normales Leben. Schulen, Kindergärten, einen Markt, medizinische Versorgung, Arbeit“, berichtet Tetiana. „Meine Heimatstadt war lebendig. Jetzt ist alles zerstört. Alles ausgelöscht.“

„Der 24. Februar 2022 hat das Leben in ein ‚Davor‘ und ‚Danach‘ geteilt. Anfangs konnten wir nicht fassen, was geschah. Erst als wir unser Zuhause verlassen mussten, wurde der Schmerz wirklich greifbar.“

RS122272_photo_2025-06-20_13-52-42

Tetiana hält ihre Katze im Arm. Gemeinsam mit ihrer Mutter und Schwester lebt sie in einem ehemaligen Kinderferienlager, das nun Geflüchtete beherbergt.

RS122277_Screenshot 2025-05-23 152509_hpr (1)

Dank Unterstützung der CARE-Partnerorganisation Avalyst hat sie wieder Lebensmut gefunden.

RS122266_photo_2025-06-20_15-55-59

Ihr größter Traum? "Eines Tages nachhause zurückzukehren."

Der Alltag ist hart und voller Entbehrungen

Dank ihrem Arbeitgeber, der einen Evakuierungstransport für die Mitarbeitenden und ihre Familien organisierte, konnte Tetiana fliehen. Doch der Alltag ist hart und voller Entbehrungen. „Im Winter fiel die Temperatur im Zimmer auf 12 Grad. Elektrische Heizungen dürfen wir nicht nutzen, das hält die Stromversorgung nicht aus. Kochen und Waschen sind eine tägliche Herausforderung.“

Selbst das Nötigste ist schwer erreichbar. „Lebensmittel oder Arzneien besorgen wir in einem 60 Kilometer entfernten Ort. Medikamente oder Hilfe durch einen Krankenwagen zu bekommen, ist fast unmöglich.“

Hilfe kommt an: „Ich lebe wieder“

Im März begegnete Tetiana den Mitarbeitenden von Avalyst, einer Organisation, die gemeinsam mit CARE Unterstützung anbietet. „Von Anfang an hatte ich das Gefühl: Hier hört mir wirklich jemand zu“, erinnert sich Tetiana. „Wir durften an Gruppengesprächen und kreativen Workshops teilnehmen. Es tat so gut, wieder zu reden, kreativ zu sein, mit anderen in Kontakt zu treten.“

Seit der frühen Kindheit liebt Tetiana die Stickerei. „Doch nach der Flucht war ich so wie gelähmt, ich hatte für nichts mehr Energie. Aber ich habe schließlich wieder zur Sticknadel gegriffen. Das macht mich glücklich.“ Auch einen Nebenjob hat Tetiana inzwischen gefunden. „Damit fühle ich mich stärker und selbstbewusster. Ich bin nicht mehr nur im Überlebensmodus – ich lebe wieder.“

Was ihr Hoffnung gibt? Tetiana zögert nicht: „Der Traum, eines Tages zurückzukehren. Zu wissen, dass wir alles wiederaufbauen und wir wieder ohne Angst träumen können.“

Lesen Sie hier mehr zum Projekt, das von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit aus Mitteln des Auslandskatastrophenfonds unterstützt wird.

Ihnen ist Hilfe für Menschen in Not wichtig?

Dann unterstützen Sie CARE mit einer Spende!

Spenden Sie jetzt!

Zurück nach oben