In der Nacht, als das schwere Erdbeben im Februar 2023 die Türkei traf, verlor auch CARE-Nothelfer Vural sein Zuhause. Mit seiner Mutter gelang ihm die Flucht, doch die beiden mussten all ihr Hab und Gut zurück lassen. Obwohl er selbst von der Katastrophe betroffen war, nahm Vural seine Arbeit als humanitärer Helfer sofort wieder auf. Die ersten zehn Tage schlief er im Auto, weil viele Gebäude in der Region unbewohnbar geworden waren. Vural koordinierte die Verteilung von Hilfsgütern und Unterkünften und sprach den Menschen vor Ort Mut zu. „Ich kann mich erst ausruhen, wenn die Aufgaben erledigt sind“, sagte Vural damals.

Mehr als eineinhalb Jahre später leben tausende Familien weiter in Containern und sind nach wie vor auf humanitäre Hilfe angewiesen. Vural (35) leitet den Einsatz von CARE in der Region Hatay, wo das Erdbeben riesige Schäden hinterlassen hat. Noch immer fehlt vielen Menschen eine grundlegende Versorgung und eine sichere Bleibe. Am Welttag der humanitären Hilfe (19.8.) haben wir Vural gefragt, wie sein Arbeitstag zumeist aussieht. „Wir verteilen Hygiene- und Lebensmittelpakete. Am dringendsten jedoch werden weiterhin Unterkünfte gebraucht“, erklärt er. CARE leistet mit Unterstützung der Europäischen Union in der Türkei Hilfe im Erdbebengebiet. Betroffene erhalten z.B. Unterstützung mit Bargeld, um Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Erfahren Sie hier mehr dazu.

Das Erdbeben hat physische und psychische Narben bei den Menschen hinterlassen. Organisationen wie CARE sind für sie oft eine wichtige Anlaufstelle. Für Vural ist es schwierig, jeden Tag mit den Folgen des Bebens konfrontiert zu sein. Seine Familie ist mittlerweile in einen anderen Teil der Türkei gezogen, wo sie sich sicherer fühlt. Doch Vural sieht es als seine Pflicht, vor Ort zu bleiben. Es stärkt ihn, dass er in der Nothilfe aktiv Veränderung bewirken kann. „Ich bin dankbar, dass ich in der humanitären Hilfe tätig sein kann“, sagt Vural. „Der direkte Kontakt mit den Menschen und die Chance, ihnen die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen, macht mich glücklich. Das ist die größte Motivation in meinem Leben.“