Die Auswirkungen und Folgen des Zweiten Weltkriegs waren verheerend. Nach dessen Ende 1945 waren Infrastruktur, Wirtschaft und Industrie weitgehend zerstört. Mehr als 60 Millionen Menschen weltweit hatten ihr Leben verloren. Die Überlebenden waren millionenfach auf der Flucht und ohne Dach über dem Kopf. Die Versorgungslage war katastrophal. Hunger, Krankheit und Armut blieben ein ständiger Begleiter. Aus den USA blickten die Menschen mit Entsetzen und Mitgefühl auf die verheerenden Zustände, die sie auf Bildern aus Europa sahen. Daraus entstand der dringliche Wunsch, den Menschen in Not schnell und direkt zu helfen.
Aus diesem Grund formten sich in den USA zahlreiche Hilfsaktionen und Privatpersonen begannen, Pakete mit Lebensmitteln an Verwandte und Freunde in Europa zu schicken. Auf Betreiben der New Yorker Geschäftsleute Arthur Ringland und Lincoln Clark wurden 22 dieser kleineren privaten Initiativen zu einer größeren Hilfsorganisation zusammengeschlossen. Am 27. November 1945 kam es so zur Geburtsstunde von CARE, eine Abkürzung für „Cooperative for American Remittances to Europe“.
Schenken Sie Menschen in Not ein bisschen Hoffnung!
Mehr als 1 Mio. CARE-Pakete® für Österreich
In Wien nahm im Juli 1946 Bundespräsident Karl Renner die ersten zehn CARE-Pakete® entgegen. US-Präsident Harry Truman hatte sie höchstpersönlich für die notleidende Bevölkerung in Österreich gespendet. Insgesamt kamen Pakete im Gesamtwert von 9,9 Millionen US-Dollar nach Österreich.
Durchschnittlich wurde jedem bzw. jeder siebten Österreicher:in mit einem CARE-Paket® geholfen. Aus Dankbarkeit nominierte der österreichische Ministerrat auf Vorschlag von Bundeskanzler Figl CARE im Jahr 1949 für den Friedensnobelpreis.
Foto: Das erste CARE-Büro in Wien
Die Geschichte zum Nachhören:
Andrea Barschdorf-Hager im Gespräch mit dem Historiker Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb über die Nachkriegszeit in Österreich und die Rolle des CARE-Pakets®.
Ein Paket voll Hoffnung:
Im Mai 1946 standen den Menschen in den Städten nur noch rund 950 kcal am Tag zur Verfügung, deutlich weniger als die empfohlen tägliche Kalorienzufuhr. Die Folge waren weitverbreiteter Hunger, Elend und Armut. Die ersten so dringend benötigten CARE-Pakete® waren sogenannte „Ten-in-One“-Pakete. Dabei handelte es sich um Restbestände der US-Armee. Ein Paket war ursprünglich dafür gedacht, einen Soldaten für zehn Tage zu ernähren. Rasch wurden die Inhalte der CARE-Pakete® aber auf den Bedarf von Familien abgestimmt. Enthalten waren z.B. Reis, Mehl, Fleisch- und Gemüsekonserven, Kaffee, Eipulver, Zucker, Dörrobst, Margarine und Trockenmilch.
Es gab auch Pakete mit Decken, Kleidung für Babys und Kinder, Werkzeug, Schulsachen und Stoffen. Später folgten das CARE-Bücherprogramm für Medizinbücher an Universitäten, das CARE-Swan-Seifenprogramm (gespendet von Lever Brothers) und das CARE-Tide-of-Toys-Programm (Spielzeugspenden an Krankenhäuser und Erziehungsheime). All diese Programme ermöglichten den Österreicher:innen, wieder für sich selbst zu sorgen.
Genug zu essen:
40000
Kilokalorien an Lebensmitteln waren in einem durchschnittlichen CARE-Paket® enthalten.
Von Österreich in die Welt:
Im Jahr 1955 wurde das letzte CARE-Paket® nach Österreich versandt. Die Wiederaufbauhilfe war getan. 1956 leistete CARE von Wien aus Hilfe für die Flüchtlinge aus Ungarn.
In Europa konnten Hunger und Not der Nachkriegszeit erfolgreich bekämpft werden. Doch für viele Regionen der Welt war das Gegenteil der Fall.
Daher gründete CARE 1986 in Österreich eine eigene Niederlassung. CARE Österreich ist seitdem als eigenständige Organisation gegen Armut und Not weltweit im Einsatz. Das CARE-Paket® von einst hat CARE weiterentwickelt. Im Katastrophenfall werden überlebenswichtige Hilfsgüter rasch zu den Betroffenen gebracht. Pakete werden auch nicht mehr von einem Kontinent zu einem anderen verschickt. Stattdessen werden Lebensmittel, Hygieneartikel sowie auch Wasserbehälter, Zeltplanen, Decken und Matten regional eingekauft. Es erfüllt somit heute die modernsten Standards der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe.
Was wir heute tun:
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Unsere Partnerschaft mit CARE USA:
Andrea Barschdorf-Hager im Gespräch mit Michelle Nunn, Geschäftsführerin von CARE USA, über die immer noch andauernde Zusammenarbeit und die Entwicklung unserer gemeinsamen Visionen.
Erinnerungen an das CARE-Paket®:
Vielen Menschen in Österreich ist diese Hilfe noch deutlich in Erinnerung. Bis heute erreichen uns berührende Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Damals waren sie Kinder. Doch was im CARE-Paket® drinnen und wie groß ihre Freude war, wissen sie bis heute. Wir haben einige dieser Geschichten hier gesammelt.
Vor mittlerweile 80 Jahren hat CARE in Österreich lebensrettende Nothilfe geleistet. Heute wollen wir gemeinsam mit Ihnen, weltweit Menschen unter die Arme greifen, die ähnliches durchleben. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe!