„Wir sichern jetzt unsere Ernten“

Ein großes Lagerhaus ist der ganze Stolz der Bewohner:innen eines Dorfes im Gebiet Logone im Süden des Tschad. Das Betongebäude mit einem stabilen Dach und Metalltüren steht in starkem Kontrast zu den kleinen Strohhütten aus denen die Siedlung sonst besteht. Die Lagerhalle wurde im Rahmen des Projekts PROSECA (Projet de sécurisation alimentaire des populations vulnérables de la région du Logone Occidental/Ernährungssicherheit für vulnerable Gruppen im westlichen Logone-Gebiet) von CARE errichtet. Es schützt und bewahrt die Ernten im Dorf.

„Früher lagerten wir unsere Ernte oder Saatgut in unseren Häusern, wo sie leicht verdarben“, erklärt Emil (56). Er ist Landwirt und Vorsitzender der örtlichen Landwirtschaftsgruppe. Emil verwaltet das Lagerhaus. Zuvor wurden Hütten zur Lagerung genutzt, doch diese sind anfällig für Feuer und Überschwemmungen. „Wenn wir zehn Säcke Nüsse hatten, haben wir drei davon verloren“, sagt Emil.

Oft ist er auf seinem von PROSECA für die langen Strecken zur Verfügung gestellten Motorrad zu sehen, mit dem er von einem Feld zum anderen düst. Emil sorgt dafür, dass alles reibungslos läuft. Das Projekt wird durch die Europäische Union gefördert.

Emil fährt mit dem Motorrad von einem Feld zum nächsten. Er hat den Überblick, welche Ernten wann ins Lagerhaus kommen. Foto: Sarah Easter/CARE

Neben der Verwaltung der Lagereinheit arbeitet Emil auch auf seinen Feldern. Letztes Jahr erntete er 30 Säcke Erdnüsse – doppelt so viel wie vor seiner Mitgliedschaft in der Gruppe. Doch dieses Jahr war der Regen gnadenlos. „Die Regenzeit hat die Landwirtschaft sehr schwer gemacht. Der Regen kam spät, also begannen wir mit der Aussaat später als sonst. Dann gab es zu viel Regen.“ Das Saatgut wurde weggeschwemmt.

Um den Landwirt:innen bei der Anpassung an die Klimakrise zu helfen, schult PROSECA in neuen Techniken und führte andere Pflanzensorten ein. Neben Erdnüssen werden jetzt auch Zwiebeln, Kohl, Salat, Tomaten und Spinat angebaut.

Die Auswirkungen auf die Gemeinschaft sind tiefgreifend. Zwiebeln, die früher rar und teuer waren, gibt es jetzt im Überfluss. Auch die Tomaten haben sich entwickelt. „Früher waren sie klein, hart und sauer. Jetzt sind sie weich und haben einen sehr süßen Geschmack. Das hat unsere ganze Esskultur verändert.“

Der Erfolg hat sich schnell herumgesprochen. Die Nachbar:innen waren erstaunt über den Unterschied und fragten nach. „Wir haben ihnen beigebracht, was wir gelernt haben. Die ganze Gemeinde baut jetzt so an wie wir.“ 

Emil sieht durch die Anbautechniken und das Lagerhaus viel Potenzial für Wachstum. Mit jeder geernteten Zwiebel, jedem gelagerten Sack Erdnüsse und jeder gemeinsamen Lektion sichern die Landwirt:innen nicht nur ihren Lebensunterhalt, sondern arbeiten für eine Zukunft voller Hoffnung.

Erfahren Sie hier mehr über den Einsatz von CARE im Tschad.

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