Georgien ist seit Beginn des Krieges in der Ukraine zu einem Zufluchtsort für über 240.000 Ukrainer:innen geworden.
Die meisten von ihnen sind alleinerziehende Mütter und Kinder, die auf rasche Unterstützung angewiesen sind. Ihre Situation ist äußerst prekär. Der Zugang zu Artikeln des täglichen Bedarfs wie Medikamenten, Hygieneartikeln und Gesundheitsdiensten ist erschwert. Es fehlen Perspektiven, um über kurz oder lang wieder auf den eigenen Beinen stehen zu können. Aber auch die politische Situation in Georgien selbst ist in einigen Regionen sehr instabil, mit Konfliktpotential und Unsicherheit. Armut und schlechte Infrastruktur sind weitere Herausforderungen, denen sich das Land stellen muss.
Besonders benachteiligt unter diesen Bedingungen sind Frauen, Jugendliche, Binnenvertriebene, Mitglieder ethnischer Minderheiten und Menschen mit Behinderung. Eine stärkere Einbindung aller Bevölkerungsgruppen in das gesellschaftliche Leben sowie in politische Entscheidungsprozesse sind dringend erforderlich, um langfristige Perspektiven und Entfaltungsmöglichkeiten für alle zu schaffen.
Vor Ort:
CARE hat die Arbeit in Georgien 1992 aufgenommen.
Schwerpunkte:
Unterstützungsmaßnahmen und Angebote für Menschen auf der Flucht, Gründung und Unterstützung von Jugendinitiativen
Institutionelle Partner:
Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (ADA), Nachbar in Not
Schwerpunkte unserer Arbeit
Nothilfe für Geflüchtete
CARE unterstützt Ukrainer:innen, die nach Georgien geflohen sind, mit dem Notwendigsten, schafft Schutzräume und bietet Rechtsberatung an.
Foto: Ukrainische Kinder auf der Flucht in Georgien bei einer Verteilung von CARE-Paketen®
Jugendarbeit
Jugendlichen werden mit unterschiedlichen Aktivitäten ermutigt, an lokalen Entscheidungsprozessen aktiv teilzunehmen, um so ihre eigene Zukunft mitgestalten zu können.
Foto: Kinder und Jugendliche des CARE-Projekts "Beteiligung von Jugendlichen in Georgien stärken"
Wirtschaftliche Entwicklung
Das mittlerweile erfolgreich beendete EU-finanzierte Projekt 'LEADER' hat es sich zum Ziel gesetzt der Bevölkerung im Land Perspektiven und Chancen zu eröffnen.
Foto: Bienenstöcke in der Region Mestia
CARE Österreich ist in Georgien aktiv und unterstützt ukrainische Flüchtlinge mit Bargeldsoforthilfe und Hygiene-Kits. Ziel ist es, den Geflüchteten, insbesondere Frauen und Kindern, sichere Räumlichkeiten und Schutz zu bieten. Wir stärken die Kapazitäten von lokalen Organisationen, um bessere gesundheitliche Einrichtungen, professionelle psychologische Betreuung und Lernunterstützung zu gewährleisten. Zudem erhalten die Flüchtlinge rechtliche Unterstützung und werden über reproduktive Gesundheit und geschlechtsspezifische Themen informiert.
CARE Österreich setzt sich zudem für die Förderung der Jugend in Georgien ein. Junge Menschen sollen dazu ermutigt werden, aktiv in der Gemeinschaft mitzuwirken. Sie werden bei der Formulierung und Umsetzung ihrer Anliegen unterstützt und zum Dialog mit der lokalen Verwaltung angeregt. Es werden Programme zur Stärkung von persönlichen Fähigkeiten sowie Möglichkeiten zur Vernetzung mit anderen ADA-finanzierten Jugendprojekten angeboten. Dies stärkt nicht nur ihre Handlungsfähigkeit, sondern trägt auch zu einem friedlichen Zusammenleben bei.
Frauen und Kinder auf der Flucht
... sind häufiger mit geschlechtsspezifischer und sexueller Gewalt konfrontiert. Ihre grundlegenden Rechte und geschlechtsspezifischen Bedürfnisse werden oft nicht ausreichend bedacht.
Projektteilnehmer:innen erzählen
Dito (14) ist Teil des Projekts „Youth Voices for a Better Future“, das Jugendlichen neue Perspektiven eröffnet.
Dito erzählt von seinen großen Plänen. Er möchte Architekt werden, um Orte zu entwerfen, an denen sich Menschen inspiriert und verbunden fühlen. Bis es so weit ist, will er sich schon als Jugendlicher einbringen und Veränderung in seinem Umfeld in Georgien umsetzen. Ein Jugendclub gibt ihm nun dazu die Möglichkeit. Zuvor hatte Ditos Schwester Natia an Aktivitäten des CARE-Projekts „Jugend will Frieden“ teilgenommen. „Ich habe gesehen, wie sich meine Schwester dadurch persönlich veränderte. Deshalb wollte ich mich auch engagieren und ein aktiver junger Mensch werden“, sagt Dito.
„Wenn wir als Club zusammenkommen, ist es, als ob wir 20 verschiedene Superkräfte vereinen. Jede:r hat eigene besondere Fähigkeiten, aber wenn wir uns zusammentun, sind wir nicht aufzuhalten. Wir lernen und erarbeiten uns hier sehr viel. Ich bin glücklich, denn das alles ist erst der Anfang.“ Mit der Unterstützung von CARE wurden acht Clubs in drei Regionen Georgiens gegründet. Jeder Club wird eigene Aktivitäten verfolgen, um die lokale Gemeinschaft weiterzuentwickeln.
„Mir war nicht klar, welche Macht kollektives Handeln hat!"
für alle weiteren aktiven sowie abgeschlossenen Projekte.
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