Das Land leidet seit Jahren unter bewaffneten Konflikten. Die Region um den Tschadsee ist besonders von den Aktivitäten bewaffneter Gruppen betroffen. Die anhaltenden Unruhen im Tschad und in den Nachbarländern führen zu Vertreibungen innerhalb des Landes und über die Landesgrenzen hinaus. Die Menschen sind gezwungen, auf der Suche nach Schutz und Zuflucht alles zurückzulassen, 

Das zentralafrikanische Binnenland beherbergt mit 575.000 Flüchtlingen die größte Gruppe von Geflüchteten in der Sahelzone – mehr als zwei Drittel stammen aus dem Sudan. Hinzu kommen 381.000 Menschen, die innerhalb des Landes auf der Flucht sind. Der Tschad befindet sich in einer Nahrungsmittelkrise. Vier Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, darunter 1,7 Millionen Kinder, die von akuter Unterernährung betroffen sind. Dies geht einher mit einer hohen Kindersterblichkeitsrate. Im Tschad stirbt jedes zehnte Kind unter fünf Jahren. Die Gründe für die Hungerkrise sind vielfältig. Infolge des Ukraine-Krieges sind die Preise gestiegen. Es fehlt an notwendigen Nahrungsmittelimporten. Zudem führten unregelmäßige Niederschläge während der Regenzeit zu geringeren Erträgen in der Landwirtschaft.

CARE arbeitet seit 1975 im Tschad. Wir sorgen für Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Darüber hinaus leistet CARE humanitäre Soforthilfe und bietet psychologische Beratung für Flüchtlinge an. CARE Österreich unterstützt die Menschen im Tschad dabei, sich gegen Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen. Wir helfen jungen Frauen und Männern, sich durch Handwerkstraining und kleine Spargruppen eine Existenz aufzubauen.

Wir statten auch Gesundheitskliniken in Tandjilé und Wadi Fira mit Medikamenten, Impfungen, Ausrüstung und Schulungen aus, um die Gesundheit und Ernährung von Kindern sowie die Betreuung von schwangeren und stillenden Frauen zu verbessern. Wir als CARE setzen hier einen Schwerpunkt in unserer Arbeit, da Unterernährung insbesondere bei kleinen Kindern langfristige negative Effekte hat.

„Viele kommen hungrig und durstig an und benötigen sofortige medizinische Hilfe und andere lebensnotwendige Dinge“, berichtet Amadou Bocoum, CARE-Länderdirektor im Tschad. „Wir arbeiten mit Partnern zusammen, um den Menschen, die über die Grenze kommen, zu helfen. Doch es braucht dringend mehr finanzielle und materielle Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft.“

Koubra lebte ursprünglich mit ihrem Mann und ihren sechs Kindern in Darfur. Als die Kämpfe ausbrachen, war sie gerade in Khartum, weil ihr jüngstes Kind im Krankenhaus lag. Sie wurden sofort aus der Stadt an die Grenze evakuiert. Sie macht sich große Sorgen um den Rest ihrer Familie.