Zeitzeuge im Interview: „Ohne CARE wären verhungert“

Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren für die Menschen in Europa von Hunger, Armut und Not geprägt. Millionen Österreicher:innen waren betroffen, darunter die Familie von Joachim Fleischmann. „Wir sind am Verhungern und haben ein Baby zu ernähren! Wir brauchen Hilfe”, rief Oma Leopoldine vor der US-Botschaft in der Boltzmanngasse in Wien. Der Säugling war damals Joachim Fleischmann selbst. Er kam 1945 mit nur 1,9 kg zur Welt und wuchs bei seinen Großeltern in einer kleinen Substandardwohnung im 9. Wiener Gemeindebezirk auf.

Im selben Jahr starteten zwei amerikanische Geschäftsmänner mit CARE eine der größten Hilfsaktionen für Europa. Millionen CARE-Pakete® mit lebensnotwendigen Hilfsgütern wurden der hungerleidenden Bevölkerung in Europa geschickt – auch nach Österreich. Familie Fleischmann erhielt die CARE-Pakete® über die Brüder von Oma Leopoldine, die in den 20er-Jahren in die USA ausgewandert waren.

Alle zwei Monate kamen CARE-Pakete® mit Lebensmitteln wie Mehl, Zucker, Schokolade in der Dose, Kakao, Corned Beef, Trockenmilch, Sardinen und Knäckebrot in Wien an. Oma Leopoldine holte die schweren Pakete bei der US-Botschaft in Wien ab und überwachte die gerechte Verteilung der Inhalte. Joachim Fleischmann bewundert seine resolute Oma, die im Krieg auch Straßenbahnfahrerin war, sehr: „Es ist unglaublich, was die Frauen damals nach dem Krieg geleistet haben. Dem wurde kaum Beachtung gegeben. Dabei ging ohne sie nichts.” Die Geschäfte waren leer, Lebensmittel waren Mangelware. „Ohne CARE hätten wir nicht überlebt. Wir wären verhungert”, erzählt Fleischmann.

Eine besondere Erinnerung an die damaligen CARE-Pakete® ziert auch heute noch das Sofa von Joachim Fleischmann: ein hellbrauner Teddybär, der brummt. Er stammt aus einem CARE-Paket® mit Spielsachen und Süßigkeiten, das es zu Weihnachten gab. Auch die Blechdose, in der Kekse waren, wird immer noch verwendet: „Darin sind heute kleine Spielfiguren aus meiner Kindheit. Damit spielen jetzt die Kinder, wenn sie bei mir zu Besuch sind. Ich kann nichts weghauen. Ich bin so erzogen worden, dass alles verwertet wird und ich auf meine Sachen aufpassen muss.”

Fleischmann und seine Familie haben die schwierige Zeit nach dem Krieg gut überstanden. Später hat Joachim Fleischmann Philosophie und Theaterwissenschaften studiert. Heute ist es dem Opernliebhaber wichtig, etwas an andere Menschen weiterzugeben: „Von Kindheit an wollte ich immer anderen Menschen Freude bereiten und helfen, wo ich kann. Das ist mein Lebenselixier: für andere da zu sein und sie unterstützen, wo immer es mir möglich ist. Ich spende an CARE, weil mir damals auch geholfen wurde. CARE hat uns gerettet.

Die CARE-Pakete® nach dem Zweiten Weltkrieg waren nur der Anfang: Heute unterstützt CARE als eine der größten privaten Hilfsorganisationen weltweit Menschen in über 100 Ländern im Kampf gegen Armut, Katastrophen, Pandemie und die Auswirkungen des Klimawandels.

Unterstützen auch Sie Menschen in Not mit einem CARE-Paket®!

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Zeitzeuge Joachim Fleischmann.

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Keksdose aus dem CARE-Paket.

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Joachim Fleischmann als Baby.

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Joachim Fleischmann als Kind,.

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