Malawi: Nahrung ist extrem knapp

Welttag der Bodengesundheit: EU-Projekt forscht an Lösungen für verbesserte Ernährungssicherheit

Malawi befindet sich in einer der schwersten humanitären Krisen seiner Geschichte. Das Wetterphänomen El Niño hat die schlimmste Dürre seit hundert Jahren im südlichen Afrika ausgelöst – die gesamte Region befindet sich in einer gravierenden Hungerkrise. Im März 2024 erklärte die Regierung von Malawi den nationalen Notstand, da fast 40 Prozent der Bevölkerung von Hunger bedroht sind. Die Kombination aus wiederkehrenden Wetterextremen, Umweltzerstörung, Abhängigkeit von Mais, Klimawandel und eine Wirtschaftskrise hat dazu geführt, dass 6,1 Millionen Menschen im Land dringend humanitäre Hilfe benötigen.

Malawi leidet stark unter den Auswirkungen der Klimakrise. Durch El Niño ausgelöste Wetterereignisse wie länger anhaltende Dürren und Überschwemmungen führen in Kombination mit Umweltzerstörung zu Ernteausfällen, verlängerten Dürren, Überschwemmungen, Wasserknappheit und dem Sterben von Nutztieren. Mehr als die Hälfte der jährlichen Ernte wurde zerstört, was dazu führt, dass die Vorräte schwinden und Nahrungsmittelpreise ansteigen. Laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) haben derzeit 5,4 Millionen Menschen nicht genug zu essen. Dies bedeutet, dass sie ihren Grundbedarf nicht decken können. 2024 vernichteten Dürren und Überschwemmungen 44 Prozent der Anbauflächen von Mais, dem Hauptnahrungsmittel des Landes.

Nicht nur in Malawi, auch im benachbarten Sambia zerstört El Nino Ernten und bedroht die Ernährungssicherheit der Bevölkerung. Foto: CARE

Mais als Hauptnahrungsmittel: Das landwirtschaftliche System Malawis konzentriert sich vor allem auf Maisanbau, was zu Problemen mit der Bodenqualität, unzuverlässigen Ernteerträgen und der Ernährung führt. Forschungen haben gezeigt, dass diversifizierte Landwirtschaft, die Hülsenfrüchte, Nüsse und tierische Produkte einbezieht, dazu betragen kann, die Bodengesundheit zu verbessern. Eine Studie im Rahmen des EU- und UKRI-finanzierten Projekts FoSTA-Health mit 50 Landwirt:innen in der Region Zomba untersucht, wie Zwischenfruchtanbau sich auf den Nährstoffkreislauf, die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln und die Ernährung der Haushalte auswirkt.

Positive Effekte, aber begrenzte Ressourcen
Die Studie zeigt, dass Zwischenfruchtanbau und der Einsatz von organischem Dünger die Bodenqualität verbessern, Nährstoffe besser nutzbar machen und somit die Erträge steigern können. Obwohl die Vorteile der Diversifikation bekannt sind – höhere Produktivität, bessere Bodenqualität und Klimaanpassung – bleibt der begrenzte Zugang zu Land eine große Hürde. Während vor allem größere landwirtschaftliche Betriebe Fruchtwechsel mit Hülsenfrüchten anwenden können, sind kleinere Betriebe vor allem auf Maisanbau angewiesen. Ein weiteres Hindernis ist das eingeschränkte Mitspracherecht von Frauen bei der Landnutzung: Obwohl sie diejenigen sind, die Land besitzen, bewirtschaften sie oft nur einen kleinen Teil davon und haben kaum Entscheidungsgewalt darüber, wie das Land genutzt wird. Zukünftige Strategien sollten sowohl die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Farmen als auch die Gleichstellung von Frauen in Familie und Gesellschaft sowie den gleichberechtigten Zugang zu Märkten berücksichtigen, um eine nachhaltige Verbesserung von Ernährungssicherheit und Einkommen zu erreichen.

Mehr Infos zum FoSTA-Health-Projekt gibt es hier.

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