CARE-Report:
Breaking the Silence

Jetzt lesen!

Zehn humanitäre Krisen, die 2023 keine Schlagzeilen machten

In der 8. Ausgabe des Reports „Breaking the Silence“ zeigt CARE jene zehn Krisen, in denen Millionen Menschen leiden, ohne dass die Weltöffentlichkeit etwas davon mitbekommt.

Die Welt steht vor einer beispiellosen Herausforderung. Kriege und Konflikte, Naturkatastrophen und die Auswirkungen des Klimawandels führen dazu, dass Krisen länger und stärker werden, Hunger und Armut steigen und immer mehr Menschen humanitäre Hilfe benötigen. Der Bedarf für humanitäre Hilfe war noch nie so groß wie 2023.

Das spiegelt sich auch in der internationalen Berichterstattung wider: Die zerstörerischen Erdbeben in Syrien und der Türkei, der Krieg in der Ukraine sowie im Nahen Osten dominieren die Schlagzeilen. Gleichzeitig ist die Berichterstattung zu chronischen Krisen umso schwieriger – nicht zuletzt auch, weil die personellen und finanziellen Ressourcen der Medien sinken. Das führt dazu, dass die Auslandsberichterstattung, die auch als Sprachrohr für vergessene Krisen dienen kann, geringer ausfällt.

Das hat Konsequenzen für Millionen Menschen, die in humanitären Krisen leben, von denen wir kaum hören noch lesen. Welche Länder das sind, zeigt CARE im neuen Bericht „Breaking the Silence“. Auf Basis einer Analyse von fünf Millionen Online-Artikeln wurden jene zehn Krisen ermittelt, die im letzten Jahr weltweit die geringste mediale Aufmerksamkeit erhielten. Dabei zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Alle zehn vergessenen Krisen finden in Afrika statt. 

Konflikte und Klimakrise verstärken Not

Auf Platz eins der vergessenen Krisenländer liegt Angola. Das zweitgrößte Land im Südwesten Afrikas leidet unter Dürren, Überschwemmungen sowie Hunger. Mehr als sieben Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Nach Angola folgt auf dem zweiten Platz Sambia im Süden Afrikas. Hier sind 1,35 Millionen Menschen von Hunger betroffen. Das Land leidet stark unter den Folgen des Klimawandels. Ähnliches gilt auch für Platz drei der vergessenen Krisen: In Burundi kämpft die Bevölkerung gegen Naturkatastrophen wie etwa Überschwemmungen. Fast 70.000 Menschen wurden dadurch vertrieben. Unterernährung ist besonders bei Kindern ein großes Problem.

Was muss getan werden?

Um mehr Aufmerksamkeit für vergessene Krisen zu schaffen, ist der freie Zugang zu Informationen entscheidend. Journalistinnen und Journalisten müssen ohne Zensur arbeiten können. Es ist mehr finanzielle Unterstützung für humanitäre Hilfe durch internationale Geber notwendig. Hilfsorganisationen sollten hochwertige Informationen liefern sowie Qualitäts- und Bürgerjournalismus in Krisengebieten fördern. Für eine vielfältigere Berichterstattung müssen lokale Partner gezielt in Medien- und Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden.

„CARE in Action“-Podcasts über „Vergessene Krisen“

Passend zum Thema spricht Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich, im CARE-Podcast mit Dr. Michael Köhler, stellvertretender Generaldirektor des europäischen Katastrophenschutzes und der humanitären Hilfe der europäischen Kommission (ECHO), über vergessene Krisen, humanitäre Öffentlichkeitsarbeit in der Europäischen Union sowie die Bedeutung humanitärer Hilfe in der Gesellschaft und deren Verankerung in der EU.

Ebenso erläutert David Mutua, CARE Regional Communications Advisor im östlichen, zentralen und südlichen Afrika, in einem weiteren Podcast, warum manche Krisen mehr und andere weniger Aufmerksamkeit erhalten und was wir tun können, um vergessene Krisen wieder ins Rampenlicht zu rücken.

Jetzt reinhören!

Mehr zum Thema

Interview

Vergessene Krisen in Afrika: Humanitärer Helfer im Interview

Im Interview erklärt David Mutua, CARE Communications Advisor im östlichen, zentralen und südlichen Afrika, warum humanitäre Krisen in Afrika unsichtbar sind und was dagegen getan werden kann.

Mehr lesen
Mehr lesen

Interview

„Afrika ist in den internationalen Medien unsichtbar“

Kirobi Zelipha, freiberufliche Journalistin bei Associated Press (AP), spricht über die Rolle der Medien und wie sie humanitäre Krisen in Afrika besser ins Licht rücken können.

Mehr lesen
Mehr lesen

Ihre Spende hilft!

Ihnen ist dieses Thema wichtig? Dann unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Arbeit von CARE.

Spenden Sie jetzt!

Zurück nach oben