Nach dem Beben: Der Schmerz des Verlusts wird bleiben

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Von CARE-Nothelferin Sarah Easter

Auf Elcins Unterarm ist ein Bild ihrer Kinder zu sehen – in einer Umarmung. Sie starben vor sechs Monaten in den Trümmern ihres Hauses. Elcin hielt ihre Tochter im Arm, als sie starb. Sie wusste nicht, wo ihr Sohn nach dem Einsturz war. Nach vier Tagen wurde Elcin aus der zerstörten Wohnung gerettet. Bei dem Erdbeben verlor sie auch ihre Mutter. Nur Elcin und ihr Vater überlebten.

Sie nimmt uns mit an den Ort des Geschehens. Als wir ankommen, steht Elcin neben den Trümmern dessen, was einmal ihr Zuhause war und jetzt nur noch Steine und Staub ist. Zwei Bäume wachsen noch in der Ruine, wo einst ihr Garten war. Sie starrt auf die Stelle, wo ihre Tochter gestorben ist. Elcin möchte ihre Geschichte erzählen. Aber wie kann man eine Mutter fragen, wie ihre Tochter gestorben ist? Als ein Auto an uns vorbeifährt, versuche ich, nicht auf die weißen Steine zu treten, die von Elcins Haus übriggeblieben sind, da ich das Gefühl habe, dass ich sie und die Erinnerung an die verlorenen Leben nicht respektiere, wenn ich es tue.

Elcin zeit mir die Tätowierung auf ihrem rechten Unterarm. Es ist die Kopie eines Fotos, das sie von den beiden gemacht hat. Ich kann sogar den kleinen Pandabären auf dem T-Shirt ihrer Tochter erkennen. Der einzige Unterschied ist, dass die Gesichter leer sind. Ich kann mir den Schmerz und den Verlust, den Elcin durchmacht, nicht einmal ansatzweise vorstellen. Als wir uns trennen, habe ich keine Worte mehr.

Die Erdbeben haben viele Menschenleben gekostet, viele Häuser wurden zerstört, und die Menschen, mit denen ich gesprochen habe, versuchen, das, was von ihrem Leben übriggeblieben ist, wieder aufzubauen, indem sie bei Null anfangen. Einige, wie Elcin, werden nie wieder aufbauen können, was sie verloren haben. Ganze Städte sind unbewohnbar und wie leergefegt. Die Menschen leben in Zelten und Containern und sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Wiederaufbau und Wiederherstellung werden Generationen dauern. Häuser, Schulen und Geschäfte können wieder aufgebaut werden, aber das Erdbeben war so verheerend, dass es lange Jahre in Anspruch nehmen wird, sich davon zu erholen und einen Weg in die Zukunft zu finden.

CARE leistet nach dem Erdbeben in der Türkei Nothilfe. CARE leistet nach dem Erdbeben in der Türkei Nothilfe.

Sarah Easter mit Elcin.

Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union leistet CARE den vom Erdbeben betroffenen Menschen dringend benötigte Hilfe. CARE verteilt Trinkwasser und Nahrungsmittel. Viele Menschen leben in Notunterkünften. Sie erhalten z.B. Hygienesets und Küchenutensilien. Gebraucht wird auch die Errichtung von sanitären Einrichtungen und der Bau von Latrinen.

CARE konnte bereits Tausenden Menschen in mehreren Provinzen der Türkei helfen, die vom Beben betroffen waren. Doch die Menschen im Katastrophengebiet brauchen weiter unsere Hilfeleistung.

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