Hoffnung für Überlebende von Gewalt gegen Frauen

Vor sechs Jahren sind Hunderttausende Rohingya vor Gewalt aus Myanmar geflohen und haben in Bangladesch Schutz gesucht. Viele von ihnen leben in Unterkünften in einem riesigen Flüchlingslager in der Nähe der Küstenstadt Cox’s Bazar.

Auch Ayesha gehört zu den Geflüchteten. Die Mutter von vier Kindern begann sich im Lager für das Thema Gewalt gegen Frauen zu interessieren. Ihr war es ein Anliegen, sich in diesem Bereich für Prävention aber auch für Unterstützung für Betroffene einzusetzen. Sie bewarb sich um eine Stelle, bei der es darum ging, die Mitglieder in ihrer Gemeinde durch Information und Sozialarbeit zu erreichen. Ausschlaggebend dafür, dass sie den Job bekam, waren Ayeshas ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten.

Nach ihrer Auswahl nahm Ayesha an einer Reihe von Schulungen teil. Sie wurde in den Bereichen Grundlagen geschlechtsspezifischer Gewalt, psychosoziale Erste Hilfe, psychosoziale Unterstützung, Schutz vor sexueller Ausbeutung und Missbrauch, Schutzmaßnahmen und Hausbesuche ausgebildet.

Mitarbeiterinnen wie Ayesha dürfen nur psychosoziale Erste Hilfe und grundlegende Beratung für diejenigen leisten, die sie benötigen. „Ich höre den Überlebenden aufmerksam zu, biete ihnen emotionale Unterstützung und berate sie beim Zugang zu weiteren Hilfsdiensten“, sagt Ayesha. „Aber ich kenne auch die Grenzen meiner Rolle. Wenn ich auf einen Fall stoße, der ein spezielles Eingreifen erfordert oder meine Kapazitäten übersteigt, folge ich dem etablierten Überweisungssystem. Dazu gehört die Wahrung der Vertraulichkeit und die Vermittlung der Betroffenen an geeignete Rechtsberatungsstellen oder spezialisierte Pflegedienstleister“, so Ayesha.

In ihrer neuen Aufgabe hat Ayesha auch persönlich viel an Selbstvertrauen gewonnen. Sie bewegt sich selbstbewusst durch das Lager und macht viele Hausbesuche. „Außerdem verdiene ich jetzt Geld, mit dem ich meine Familie ernähren kann. Das macht mich sehr stolz und glücklich“, sagt sie.

Die Wirkung von geschulten und engagierten Mitarbeiter:innen aus der Rohingya-Gemeinschaft wie Ayesha ist erheblich. Damit entsteht ein Unterstützungssystem innerhalb der Gemeinschaft selbst. Die Flüchtlinge sind eher bereit, jemandem aus ihrer eigenen Gruppe zu vertrauen und sich zu öffnen. Dadurch werden frühzeitiges Eingreifen und rasche Hilfe möglich. Außerdem werden Menschen wie Ayesha darin bestärkt, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zum Wohle ihrer Gemeinschaft einzusetzen. Dies trägt zum allgemeinen psychischen Wohlbefinden der Bewohner:innen des Lagers bei und fördert ein Umfeld des Verständnisses und der Unterstützung.

Erfahren Sie mehr über die Arbeit von CARE im Flüchtlingslager Cox’s Bazar.

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