Kosovo: „Die Bienen sind alles für mich“

Bei Arlinda (44) dreht sich alles um ihre Bienen. 2019 hat sie von der Gemeinde ihres Wohnorts Peja im Kosovo zehn Bienenvölker erhalten. Dazu kamen noch eine Zentrifuge und ein Gerät, um Bienenwachs zu schmelzen. Schnell ist sie den Bienen „verfallen“, wie sie sagt. Mittlerweile hat Arlinda 52 Bienenvölker zu betreuen.

Sie lebt mit ihrem Mann Nexhdet nahe am Wald bei einem Naturschutzgebiet. Nexhdet hat auf ihrem Grundstück 200 Bäume gepflanzt. Die Bienen finden ausreichend Nahrung. Dass bei Arlinda jetzt auch das Geschäft „summt“, hat mit dem CARE-Projekt WEERA zu tun,  das mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit Frauen in der Landwirtschaft fördert.

Arlinda konnte neue Arbeitsgeräte kaufen und den Ertrag verbessern. „Früher habe ich alles von Hand gemacht, jetzt kann ich mehr und schneller Honig gewinnen“, sagt sie. „Ich kann ein reineres Produkt herstellen. Durch das Projekt habe ich alle Gerätschaften, die ich für die Imkerei benötige. Das reicht für ein ganzes Leben!“

Neben der finanziellen Unterstützung hat Arlinda sehr von den Fortbildungen im Bereich Lebensmittelsicherheit, Finanzen und Buchhaltung sowie Marketing und der Nutzung von Social Media profitiert. Ich bin auf Instagram und viel auf TikTok aktiv. Auf meinen Kanälen versuche ich auch, mein Wissen über Bienen weiterzugeben.“

Die Bienen sind für Arlinda wie ihre Familie. „Sie bedeuten mir alles. Ich habe keine Kinder, und die Bienen helfen mir, diese Leere zu füllen. Wenn ich traurig bin oder es mir schlecht geht, dann gehe ich zu meinen Bienen. Sie heilen und vervollständigen mich“, sagt sie. Ihrer Imkerei gab sie den Namen Bletaria Elisa. „Ich hätte meine Tochter Elisa genannt, wenn ich eine bekommen hätte. Jetzt sind die Bienen meine Babies.“

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Arlinda (r.) mit CARE-Mitarbeiterin Katarina. Foto: Geli Goldmann für CARE

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"Bienen sind einfach wunderbar. Wenn man ihnen mit Liebe begegnet, ist man ihnen sofort verfallen", sagt Arlinda. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Durch die Förderung konnte Arlinda ihren Betrieb ausbauen. Sie beschäftigt jetzt auch Mitarbeiterinnen. Foto: Geli Goldmann für CARE

„Früher habe ich 200kg Honig gewonnen, mittlerweile bin ich bei einer Menge von 400 bis 500kg Honig angekommen“, berichtet Arlinda stolz. Bletaria Elisa war ein kleines Unternehmen. Mit den neuen Geräten und der Förderung ist es zu einem mittelgroßen Betrieb geworden. „Ich bin jetzt in der Lage, zwei weitere Frauen in meinem Betrieb zu beschäftigen“, sagt die Imkerin. „Ich bin eine Macherin, die etwas aufbaut. Und das werde ich auch weiterhin tun.“

Arlinda wurde von einigen Frauen bereits direkt gefragt, ob sie auch Imkerei unterrichten würde. Eine offiziell zertifizierte Ausbildnerin ist sie nicht, aber Erfahrung und Wissen will sie gerne weitergeben. Sie hat einen Verein zur Bienenzucht gegründet und unterstützt die rund 50 Mitglieder mit Rat und Tat. Daraus ist auch ein Netzwerk für Frauen in der Region entstanden.

Ihr Mann Nexhdet ist Tischler und fertigt Bienenkörbe aus Pinienholz für Arlindas Imkerei an. „Wir würden gerne biologische Bienenkörbe herstellen und diese zertifizieren. Die könnte man dann auch als Bio-Produkte vertreiben“, sagt Arlinda. Damit ist Nexhdet auch Teil der Bienen-Familie, die seine Frau so liebt. Als sie begonnen hatte, war er fast eifersüchtig. „Du schläfst ja schon bei den Bienenstöcken, sagte er damals“, erzählt Arlinda lachend. Jetzt setzen sich beide für das Wohl der Bienen und den Schutz der Natur ein.

TikTok: @bletariaelisa

Instagram: @bletaria_elisa

 

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