Kosovo: „Die Melkmaschine hat mein Leben verändert“

In Jehonas Betrieb warten jeden Tag 20 Kühe aufs Melken. Acht Kälber hat sie auch zu versorgen. Früher hat sie mit der Hand gemolken und die Milch in Kannen zu je 40 Liter geschleppt. Jetzt nimmt ihr eine Melkmaschine viel ab. „Sie hat mein Leben zum Besseren verändert“, sagt Jehona. Möglich gemacht hat dies das CARE-Projekt WEERA, das Frauen in der Landwirtschaft im Kosovo fördert. Unterstützt wird es von der Austrian Development Agency (ADA).

In Jehonas Milchwirtschaft hat sich die Produktion gesteigert und die Qualität der Milch verbessert. „Unsere Milch erfüllt jetzt die höchsten Qualitätsmerkmale. Durch die Maschinen wird die Temperatur der Milch konstant gehalten. Äußere Einflüsse wie Hitze oder Kälte wirken sich nicht mehr aus. Auch unser Käse ist dadurch viel besser geworden“, sagt Jehona. Seit die Melkanlage melkt, gibt es auch weniger Entzündungen in den Eutern der Kühe.

Etwa 90 Prozent der Milch verkauft Jehona an ein großes Unternehmen zur Weiterverarbeitung. Mit der restlichen Milch produziert Jehona auf Nachfrage diverse Käsesorten. Frischkäse, Topfen und verschieden Weichkäse wie der traditionelle Kashkaval gehören zur Produktpalette. Der Käse muss 14 Tage vorher bestellt werden und wird ab Hof in die nähere Umgebung verkauft. Die 38 Jahre alte Mutter von drei Kindern hat viel Stammkundschaft.

In Trainingsprogrammen für das Projekt WEERA hat sie Blerta kennengelernt, die auf einem Hof ebenfalls eine Milchwirtschaft betreibt. Die beiden sind Freundinnen geworden und unterstützen einander auch in ihren Betrieben.

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Auch Bäuerin Blerta hat eine Melkanlage gefördert bekommen. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Blerta hat sich Wissen vom Tierarzt abgeschaut. Sie unterstützt ihre Milchkühe bei Geburten, wenn es keine Komplikationen gibt. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Jehona auf ihrem Hof stellt Käsespezialitäten her. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Jehona verfeinert ihren Käse gerne mit Kräutern, Gewürzen oder mit Beeren. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Blerta hat 33 Kühe auf ihrem Bauernhof. Foto: Geli Goldmann für CARE

Blerta und Jehona denken über den Kauf einer Abfüllanlage für die Milch nach. In der Peja-Region, wo sie leben, gibt es das derzeit nicht. Wenn sie die Milch selbst abfüllen und verpacken könnten, hätten sie die Möglichkeit, eigenständig an die Geschäfte in der Region auszuliefern und einen besseren Preis zu erzielen.

Wie Jehona verkauft Blerta die Milch derzeit an ein großes Unternehmen. „Wir bekommen 48 Cent pro Liter Milch. Im Geschäft zahlt man 1,20 € dafür. Ich denke, wenn wir direkt selbst verkaufen würden, könnten wir 90 Cent pro Liter bekommen“, meint Blerta.

Beide Frauen freuen sich, dass durch die Teilnahme am Projekt ein Netzwerk von Frauen in der Region entstanden ist. „Wir können Probleme ansprechen und Erfahrungen austauschen. Gemeinsam geht es leichter.“

Lesen Sie hier mehr über das Projekt.

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