Mobiltelefone: Wie sie in Afrika zur Gleichstellung beitragen

Frauen nutzen das Internet weniger als Männer. Wie kann es zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen?

„Mobiltelefone bieten enorme Möglichkeiten für die Selbstbestimmung und das Wohlergehen von Frauen und Mädchen“, berichtet Nedjma Ouerdane, Gender-Expertin bei CARE Österreich. „Der Zugang zum Internet und zur mobilen Kommunikation birgt enormes Potenzial für die wirtschaftliche, soziale und politische Eingliederung sowie für einen besseren Zugang zu Gesundheitsdiensten.“ Dies kann jedoch auch Risiken bergen: Cyber-Belästigung, Cyber-Mobbing, Missbrauch sowie häusliche und intime Partnergewalt – wenn zB eine Frau oder ein Mädchen in irgendeiner Weise von der Teilnahme an digitalen Aktivitäten profitiert.

Ohne Internet ist der Zugang zu Bildung, Arbeit und Gesundheitsversorgung schwer

Leider haben manche Menschen nach wie vor viel weniger Zugang zum Internet als andere. Dies erschwert es ihnen, in Bereichen wie Bildung, Arbeit und Gesundheitsfürsorge mitzuhalten – besonders betroffen sind Menschen, die in ländlichen Gebieten leben, Menschen mit Behinderungen, Menschen in Armut und jene mit begrenzten digitalen Fähigkeiten. In Uganda besitzen viele Frauen nicht einmal ein Telefon, obwohl es zunehmend für Geldüberweisungen genutzt wird und zu einem festen Bestandteil vieler Geschäftsbeziehungen geworden ist.

Regierungen müssen überlegen, wie ihre Investitionen in digitale Technologien Mädchen und Frauen helfen können, fordert CARE. Dazu ist es wichtig zu verstehen, warum bestimmte Gruppen von Menschen weniger Zugang zu digitalen Möglichkeiten haben und warum die Technologien oft nicht auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Es ist auch wichtig, die Risiken zu bedenken und abzumildern, die mit der Erleichterung des Zugangs gefährdeter und marginalisierter Bevölkerungsgruppen zu digitalen Aktivitäten verbunden sind.

Spargruppen unterstützen bei der Digitalisierung

Der Einsatz von Spargruppen kann hier hilfreich sein. Richtig gemacht, können digitale Tools das gemeinsame Sparen einfacher und sicherer machen. Spargruppen helfen den Menschen, digitale Fähigkeiten zu erwerben und digitale Möglichkeiten zu erkunden, um Geld zu leihen, Unternehmen zu gründen oder Arbeitsplätze finden zu können. Spargruppen bieten auch einen Raum für Austausch und Interaktion, in dem Frauen und Mädchen gemeinsame Herausforderungen diskutieren können.

„Es ist wichtig, Projekte zu finanzieren, die Frauen und Mädchen einen informierten, erschwinglichen und nachhaltigen Zugang zu digitalen Plattformen und Produkten ermöglichen“, so Nedjma Ouerdane. Die Überwindung der digitalen Kluft zwischen den Geschlechtern ist eine komplizierte Aufgabe, die das Fachwissen von Akteuren aus dem privaten, öffentlichen und NRO-Sektor erfordert. Diese Akteure können zusammenarbeiten, um den Menschen zu helfen, Risiken zu verstehen und zu verringern und dafür Sorge tragen, dass die Gesetze so gestaltet sind, dass dieser Prozess gut funktioniert.

Fazit: Frauen haben die gleichen Chancen wie Männer, digitale Technologien zu nutzen, wenn sie einen Zugang zu digitalen Geräten und Netzwerken und bessere digitale Kenntnisse bzw. Fähigkeiten haben. Auf diese Weise kann die Gleichstellung der Geschlechter sowohl gefördert als auch vorangetrieben werden.

Hintergrund: CARE organisierte gemeinsam mit u.a. der Austrian Development Agency, Uganda, UN Women Uganda eine Veranstaltung im März 2023, im Rahmen der 67. Sitzung der Kommission für den Status der Frauen (CSW). Am Beispiel von Uganda wurden Ansätze diskutiert, wie benachteiligte Frauen und Mädchen digitale Technologien sicher und effektiv nutzen können. Das ADA finanzierte WAYREP-Projekt konnte hier praktische Erfahrungen beisteuern. Die 67. CSW brachte mehr als 9.000 Menschen aus der ganzen Welt zusammen. Darunter waren Regierungsvertreter, Gesetzgeber und zivilgesellschaftliche Akteure. Thematisiert wurde, wie Technologie und Bildung Mädchen und Frauen helfen können, stärker zu werden und ihre Gleichstellung voranzutreiben.

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