Ernährung ist ein grundlegender Baustein für eine gute Gesundheit. Doch in Ländern des südlichen Afrika stehen die Menschen vor großen Herausforderungen, wenn es um eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung geht. Aktuelle Studien des FoSTA-Health Projekts* zeigen, wie sich die Ernährung im südlichen Afrika aktuell entwickelt – und welche Lösungen es für Verbesserungen gibt.
Einseitige Ernährung und Fast-Food-Trends in Sambia
In ländlichen Regionen Sambias essen die Menschen überwiegend Mais, während in der Stadt der Konsum von Fast Food steigt. Der Zugang zu frischem Obst und Gemüse bleibt insbesondere für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen schwierig. Supermärkte bieten zunehmend ungesunde Produkte an und setzen auf aggressive Werbung – oft mit Fokus auf Kinder.
Die Landwirtschaftspolitik fördert vor allem Mais und Soja, während gesunde, einheimische Nahrung vernachlässigt werden. Zudem werden exotische Lebensmittel für den Export gefördert, was das Angebot gesunder, lokal verfügbarer Produkte weiter einschränkt. Obwohl es erste Ansätze gibt, fehlt eine umfassende Strategie, die gesunde Ernährung fördert. Notwendige Maßnahmen wären u.a:
Partnerschaften zwischen Staat und Privatwirtschaft, um gesunde Lebensmittel entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu unterstützen.
Strengere Regeln für Werbung und Verkauf, um ungesunde Lebensmittel in Schulnähe zu reduzieren.
Bessere Verbraucherinformationen, etwa durch Kennzeichnungssysteme wie das Ampelprinzip. Supermärkte dazu motivieren, gesunde Lebensmittel prominent zu platzieren.
Verbesserung der Infrastruktur traditioneller Märkte, um den Zugang zu frischen Lebensmitteln zu erleichtern und die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen.
Saisonale Schwankungen und soziale Faktoren
Eine weitere Studie zeigt, wie saisonale Unterschiede, Einkommen und Geschlechterdynamiken die Ernährung beeinflussen. Die Studie wurde in ländlichenGebieten Malawis sowie in städtischen Gebieten Sambias durchgeführt. In ländlichen Regionen ist das Nahrungsangebot stark von der Landwirtschaft abhängig. In schlechten Zeiten besteht die Ernährung im südlichen Afrika überwiegend aus Maismehl (70%), gelegentlich getrockneten Sardinen und wenig Gemüse, während in Zeiten des Überflusses mehr Proteine wie z.B. Fleisch und eine größere Vielfalt an Lebensmitteln verzehrt werden.
In städtischen Gebieten beeinflusst das Einkommen stark, welche Lebensmittel gekauft werden. Frittierte, energiereiche und oft ungesunde Produkte sind günstig und dadurch besonders bei jungen Erwachsenen in den Städten weit verbreitet. Gleichzeitig spielt das Geschlecht eine große Rolle: Frauen haben meist einen genaueren Überblick über die Lebensmittelkosten und -zubereitung, während oft die Männer die Kaufentscheidungen treffen.
Zukunftsaussichten: Was getan werden muss
Maßnahmen für eine bessere Ernährung sollten gegen die ungleichen Entscheidungsstrukturen im Haushalt vorgehen: Die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen zu stärken, würde deren Mitbestimmung erhöhen.
Programme, die eine gesündere Ernährung fördern, sollten speziell in städtischen Regionen verstärkt werden, um die Abhängigkeit von günstigen, aber ungesunden Produkten (Fast Food) zu reduzieren.
Bessere Hygiene- und Sicherheitsstandards auf den städtischen Märkten würden helfen, den Zugang zu sicheren Lebensmitteln zu verbessern.
Um die Abhängigkeit von Mais zu reduzieren und Ernährungssicherheit über alle Jahreszeiten zu gewährleisten, sollte der landwirtschaftliche Anbau vielfältiger werden.
*Das FoSTA-Health Projekt wird von Horizon Europe und UKRI finanziert. Es evaluiert die One Health-Ergebnisse im Zusammenhang mit der Transformation der Lebensmittelsysteme in Malawi, Südafrika, Tansania und Sambia. CARE ist Partner in diesem Projekt, welches das Verständnis dafür verbessern möchte, wie die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt zusammenhängt, und diese Zusammenhänge in einem neuen, partizipativen Modell anschaulich darstellt.