Türkei:
„Die Menschen brauchen sauberes Wasser“

Hazal Guvercinci ist Ingenieurin und spezialisiert auf Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung sowie Notunterkünfte. Sie arbeitet derzeit im CARE-Nothilfeteam in der türkischen Provinz Hatay. Anlässlich des Weltgesundheitstags berichtet Hazal über die schwierige Situation vor Ort.

Das CARE-Nothilfeteam arbeitet seit dem ersten Tag nach den Erdbeben ununterbrochen daran, auf die Bedürfnisse der betroffenen Menschen in der Türkei zu reagieren. Im Moment verteilen wir Wasserflaschen sowie Sanitär- und Hygieneartikel an Männer, Frauen und Kinder in Hatay.

Hatay ist die am stärksten vom Erdbeben betroffene Provinz, und der Bedarf ist enorm. Viele Menschen leben in Notunterkünften. Wir hören von allen, dass sie Zugang zu sauberem Wasser brauchen. Sie sind auf humanitäre Hilfe und die Verteilung von Trinkwasser angewiesen. Die türkischen Behörden arbeiten daran, das Wassernetz wiederherzustellen und die beschädigten Leitungen zu reinigen, aber es wird einige Zeit dauern, bis die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind.

Eine CARE-Mitarbeiterin und ein CARE-Mitarbeiter mit den Hygiene-Kits.

Es mangelt an Hygiene- und Sanitärprodukten wie Seife und Handtücher, sowie dem Zugang zu sauberen und sicheren Sanitäranlagen. Unter diesen schwierigen hygienischen Bedingungen nimmt die Zahl der Durchfallerkrankungen sowie der Befall mit Krätze und Läusen zu.

Was wir jedoch von den Frauen hören, ist besonders alarmierend, nicht nur im Hinblick auf ihre Gesundheit, sondern auch auf ihre Sicherheit. Sie berichten, dass ihre größte Sorge der sichere Zugang zu sanitären Anlagen ist. Oft fehlt ihnen die Privatsphäre und sie fühlen sich selbst beim Gang zur Toilette nicht sicher. Nachts gibt es keine Lichter und sie müssen lange Strecken im Dunkeln zurücklegen. Einige Frauen ziehen es vor, sich außerhalb der Notsiedlungen in den noch stehenden oder teilweise beschädigten Häusern von Verwandten zu duschen.

Um den dringendsten Bedarf der Menschen zu erfassen, gehen wir mit Fragebögen von Tür zu Tür. Die Fragebögen werden laufend aktualisiert. Wir prüfen auch den Zustand der Hygiene- und Sanitäreinrichtungen in den Notsiedlungen, um zu sehen, was wir sanieren müssen und ob Duschen und Toiletten für alle leicht zugänglich und sicher sind – vor allem für Menschen mit Behinderungen sowie Frauen und Mädchen, die in solchen Krisen besonders stark betroffen sind.

Frauen und Männern mit den erhaltenen Hygiene-Kits.

Die Hygiene-Kits, die wir verteilen, enthalten Seife, Kämme, Schwämme, Kanister, Zahnbürste und Zahnpasta, Handtücher, Taschentücher, Waschmittel und Shampoo. Für Frauen und Mädchen gibt es auch noch spezielle Kits mit Unterwäsche, Nähzeug, Läuseshampoo, aber auch Taschenlampen und Trillerpfeifen für Notfälle.

Als Frau und weil ich selbst aus Hatay stamme, ist jeder Tag für mich emotional sehr schwierig und intensiv, aber auch lohnend. Unser Teams ist selbst von dem Erdbeben betroffen. Auch unser Leben hat sich über Nacht verändert, aber wir fühlen uns besser, wenn wir vor Ort etwas tun können.

Ich hoffe, dass unsere Arbeit den Tausenden von Menschen, die von den Erdbeben in Hatay betroffen sind, helfen wird. Die Menschen müssen in bessere und sicherere Unterkünfte umgesiedelt werden und Zugang zu grundlegenden Dingen wie sauberem Wasser sowie sicheren und menschenwürdigen Sanitäreinrichtungen erhalten. Wir werden weiter daran arbeiten, die Bedingungen zu verbessern und das Schlimmste zu verhindern.

So hilft CARE in der Türkei: Mit Unterstützung der Europäischen Union leistet CARE in der Türkei Nothilfe und längerfristige Unterstützung für Vertriebene und Aufnahmegemeinschaften. Seit den Erdbeben konnte CARE 30.000 Menschen in der Türkei mit Zugang zu Schutz, Wasser, Sanitär- und Hygieneeinrichtungen versorgen und über 174.000 Hygiene-Kits verteilen.

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