Wie CARE die Versorgung mit sauberem Wasser für Millionen sichert
Rund 2,2 Mrd. Menschen weltweit haben keinen geregelten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Für die betroffene Bevölkerung haben Wassermangel und der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser gravierende Auswirkungen. Millionen Menschen weltweit sehen sich in diesem Fall gezwungen, verschmutztes Wasser zu trinken. Die darin enthaltenen Krankheitserreger können jedoch schwerwiegende gesundheitlichen Folgen haben. Erkrankungen, die über stark kontaminiertes Wasser übertragen werden, sind etwa Typhus und Cholera. Insbesondere für kleine Kinder sowie ältere und geschwächte Menschen führt eine Infektion nicht selten zum Tod. Auch schlechte hygienische Zustände tragen dazu bei, dass sich Menschen vor Krankheiten nur unzureichend schützen können. Weltweit haben 2,2 Mrd. Menschen keine Möglichkeit, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Dazu kommen rund 3,5 Mrd. Menschen, die keinen gesicherten Zugang zu Sanitäreinrichtungen haben. Speziell Frauen und Mädchen haben oftmals keine geeigneten Waschräume zu ihrer Verfügung und sind somit zusätzlicher Gefahr für sich selbst und ihre Gesundheit ausgesetzt.
Wassermangel führt weiters dazu, dass Felder nicht ausreichend bewässert werden können, Nutztiere verenden und in vielen Teilen der Welt nicht ausreichend Ernährung zur Verfügung steht. Das ist eine Problematik, die der Klimawandel und der steigende weltweite Wasserverbrauch weiter verschärfen werden. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist sehr unterschiedlich verteilt. Insbesondere in den Ländern des globalen Süden sowie in Krisen- und Katastrophensituationen ist Versorgung mit Wasser eine Herausforderung.
Was sind WASH-Projekte?
Unter dem Begriff WASH werden Projekte verstanden, die zum Ziel haben, die weltweite Trinkwasserversorgung, die Verfügbarkeit sanitärer Einrichtungen und Hygienebedingungen zu verbessern. Auch wir bei CARE beteiligen uns durch unsere weltweite Arbeit an diesen Zielsetzungen.
Unsere Maßnahmen im Überblick:
Rasche Versorgung
Im Krisen- und im Katastrophenfall stellen wir umgehend sauberes Trinkwasser bereit. Wir liefern es etwa mit Tanklastern und helfen bei der Aufbereitung und Reinigung von stark verschmutztem Wasser.
Foto: CARE versorgt geflüchtete Familien in Syrien mit Trinkwasser.
Nachhaltiges Trinkwasser
Um langfristigen Zugang zu sauberem Wasser zu garantieren, errichten und reparieren wir Brunnen sowie Solaranlagen, um Pumpstationen zu betreiben. Wir bilden die Bevölkerung in der korrekten Instandhaltung aus.
Foto: In Simbabwe errichtet CARE einen Brunnen, damit der Weg zu sauberem Wasser für die Menschen kürzer wird.
Hygiene
CARE bietet Hygieneschulungen an, die vor Krankheiten schützen und Themen wie Menstruationshygiene in den Vordergrund rücken. Wir verteilen im Krisenfall Hygienepakete, die etwa Seife, Desinfektionsmittel und Produkte für die Periode enthalten.
Foto: Kinder in Sambia können mit sauberem Wasser und Seife sich selbst und ihre Familien vor Erkrankungen schützen.
Sanitäre Einrichtungen
Wir errichten Abfall- und Entsorgungssysteme, bauen Latrinen und schaffen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Damit schützen wir die Bevölkerung vor der Ausbreitung von Krankheiten und ermöglichen Menschen ein würdevolleres Leben.
Foto: In Simbabwe hat CARE Toiletten für Mädchen errichtet, damit sie auch während ihrer Periode in die Schule gehen können.
Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) sind zentrale Faktoren für die menschliche Gesundheit. Auch wir tragen durch unsere Projekte dazu bei die Gesundheitsrisiken durch über kontamniniertes Wasser übertragene Krankheiten zu verringern und den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu sichern. Nachhaltige Technologien und gemeindebasierte Ansätze sichern die langfristige Wirksamkeit der Maßnahmen. Wir beziehen deshalb lokale Gemeinschaften, insbesondere Frauen, in die Entscheidungsprozesse zur Wasser- und Sanitärversorgung mit ein. CARE stellt weiters Abwasser- und Abfallentsorgung sicher, verteilt Hygiene-Pakete und führt Aufklärungskampagnen durch.
In Notsituationen stellt CARE Hygieneartikel sowie mobile sanitäre Einrichtungen bereit und hilft bei der raschen Aufbereitung von sauberem Trinkwasser. Beim Wiederaufbau nach Katastrophen legen wir den Fokus auf die Wiederherstellung einer funktionierenden Wasser- und Sanitärinfrastruktur. Insbesondere im Kampf gegen durch verschmutztes Wasser übertragene Infektionskrankheiten wie Cholera ist diese rasche Reaktion überlebenswichtig.
„Das ist unsere gesamte Lebensgrundlage. Ohne Wasser gibt es hier kein Leben!“
Unsere Ziele:
Sauberes Trinkwasser
Wasser ist ein Menschenrecht. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Menschen einen geregelten Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.
Hygienische Maßnahmen
Bis 2030 wollen wir das Recht auf Gesundheit von 50 Mio. Menschen weltweit umsetzen. Verbesserte Hygiene ist ein zentraler Baustein.
Frauen und Mädchen
Wir unterstützen mit unseren Maßnahmen gezielt Frauen und Mädchen, damit Sanitäranlagen ihren Bedürfnissen gerecht werden.
Projektteilnehmer:innen erzählen:
Syrien
„Ohne Wasser kann ein Mensch nicht leben“
Viele Menschen in Syrien haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. CARE und Partner versorgen Familien im Nordwesten Syriens mit Trinkwasser.
Der Weg zum Wasser ist für unzählige Menschen weit und oftmals nicht ungefährlich. In vielen Ländern sind traditionell Frauen und Mädchen für die tägliche Wasserversorgung der Familie verantwortlich. Durch den enormen Zeit- und Kraftaufwand, der damit verbunden ist, werden ihnen andere Chancen und Möglichkeiten verwehrt.
Darüber hinaus spielt das Thema Menstruationshygiene eine große Rolle. Während ihrer Periode sind viele Mädchen gezwungen, Zuhause zu bleiben, sei es aus kulturellen Gründen oder aufgrund fehlender Sanitäreinrichtungen an den Schulen. Unzureichend ausgestattete, abgelegene oder schlecht beleuchtete Waschräume, etwa für Frauen auf der Flucht, erhöhen zudem die Gefahr für Überfälle und sexualisierte Gewalt.
Foto: Aster Muchie aus Äthiopien hat durch das SWEEP-Projekt Zugang zu sauberem und leicht erreichbarem Trinkwasser erhalten.
Sustainable Development Goals:
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind Teil eines gemeinsamen weltweiten Plans zur Förderung von Frieden, Wohlstand, Gerechtigkeit und dem Schutz unseres Planeten – jetzt und in der Zukunft. Anhand einer Reihe von Indikatoren soll der Fortschritt bei der Realisierung dieser Visionen festgehalten werden. Auch CARE Österreich hat sich diesen 17 Zielen verschrieben und wir leisten mit unserer Arbeit einen wertvollen Beitrag zu ihrer Erreichung.
SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitärversorgungen – verfolgt das Ziel, dass bis 2030 alle Menschen Zugang zu sauberem und leistbarem Trinkwasser sowie angemessener Sanitärversorgung und Hygiene erhalten. Weiters sollen die Verschmutzung der Gewässer reduziert, die Entnahme von Süßwasser nachhaltig gestaltet und weitere effiziente Maßnahmen gegen Wasserknappheit umgesetzt werden. Die internationale Kooperation und Unterstützung der Länder des Globalen Südens beim Kapazitätsaufbau für Aktivitäten und Programme im Bereich der Wasser- und Sanitärversorgung sind wesentliche Bestandteile bei der Erreichung dieser gemeinsamen Ziele.
Weitere Fragen & Antworten:
Was verstärkt den weltweiten Wassermangel?
Der weltweite Wassermangel wird durch verschiedene Faktoren verschärft. Der Klimawandel verändert die Häufigkeit und Intensität des Niederschlags. Das führt gleichzeitig zu stärkeren Dürreperioden sowie heftigen Regenfällen und Flutkatastrophen. Die ausgetrockneten Böden können das Wasser nicht mehr aufnehmen. Auch das Bevölkerungswachstum steigert den Wasserbedarf. Die übermäßige Entnahme für Landwirtschaft und Industrie bringt die Bevölkerung in eine zunehmend prekäre Lage. Die zunehmende Verschmutzung durch Industrieabfälle und landwirtschaftliche Chemikalien kontaminiert weitere verfügbare Wasserquellen.
Wie verstärkt Wassermangel die Ernährungsunsicherheit?
Wassermangel verstärkt das Risiko, dass nicht ausreichend Nahrung zur Verfügung steht. Er schränkt die Landwirtschaft ein, da unzureichende Bewässerung die Ernteerträge verringert und Anbauflächen verkleinert. Dies treibt wiederum die Lebensmittelpreise in die Höhe, da das Angebot sinkt. Zudem kann Wassermangel die Nährstoffqualität von Lebensmitteln beeinträchtigen und damit Mangelernährung befeuern. Auch die Tierhaltung wird eingeschränkt, da weniger Viehfutter produziert werden kann und nicht mehr ausreichend Trinkwasser verfügbar ist.
Wieso ist Cholera so gefährlich?
Cholera ist eine stark ansteckende bakterielle Infektion, die durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen wird. Sie verursacht schweren Durchfall und Erbrechen, was zu schnellem Flüssigkeitsverlust und Austrocknung führen kann. Ohne Behandlung drohen Schock, Organversagen und Tod. Die Krankheit breitet sich rasch in Gebieten mit schlechten sanitären Bedingungen aus. Besonders gefährdet sind unterernährte Menschen, Kinder und ältere Personen. Prävention umfasst die Verbesserung von Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygienemaßnahmen.
Sauberes Wasser für Syrien
CARE errichtet in Syrien Solaranlagen, die sauberen Strom für den Betrieb von Brunnen liefern und so dauerhaften Zugang zu Trinkwasser für betroffene Familien schaffen.
Sauberes Wasser für Mosambik
In Mosambik hält ein Bürgerkrieg die Bevölkerung in Atem. Wasser ist viel zu wenig verfügbar. CARE baut in der Region Brunnen und installiert resistente Abwassersysteme.
Unsere weltweiten WASH-Projekte:
Palästinensische Autonomiegebiete
Rasche Hilfe für Familien in Not
CARE unterstützt Familien in Not im Gazastreifen mit sauberem Trinkwasser, Hygienemaßnahmen und lebensnotwendigen Artikeln.
CARE-Hygiene-Botschafterin: „Helfen wir den ärmsten Familien, sich zu schützen!“
TV-Moderatorin Eva Pölzl ist Themenbotschafterin für das CARE-Hygiene-Paket. Sie setzt sich dafür ein, dass möglichst vielen von Armut, Flucht oder Krieg betroffenen Menschen ausreichend Seife und Desinfektionsmittel im Kampf gegen Krankheiten zur Verfügung stehen.