„Ich wünsche mir eine Welt ohne Rassismus“

Leen, eine junge Frau, die ursprünglich aus Palästina stammt, bezeichnet sich als „doppelter Flüchtling“.  Ihre Großeltern wurden aus Palästina nach Syrien vertrieben. Deshalb gilt sie dort als palästinensischer Flüchtling. Im Alter von zwölf Jahren verlor Leen wegen des Krieges in Syrien erneut ihr Zuhause. Ihre Familie suchte in der Türkei Schutz.

Seit 2021 ist Leen als Freiwillige für CARE tätig. Sie ist Teil der „Community Activators“, die in Gemeinden in der Türkei unter syrischen Geflüchteten Bewusstseinsbildung betreiben. Dafür wurde Leen in Schulungen und Workshops zu Themen wie psychologische Unterstützung, Gewalt gegen Frauen und Familienplanung ausgebildet. Leen macht ihre Tätigkeit viel Freude. Sie sagt, dass sie sich dadurch befähigt fühlt, „gegen Unwissenheit aufzustehen“.  Dieses Projekt wird von der Europäischen Union gefördert. Hier erfahren Sie mehr darüber.

Leen wünscht sich Frieden und Gerechtigkeit für Menschen überall auf der Welt. Ihre Kindheit in Syrien hat sie in schöner Erinnerung. Die Flucht in die Türkei erlebte sie im Alter von zwölf Jahren als Bruch. Sie machte sie größere Sorgen als andere Jugendliche. „Alles änderte sich für mich so plötzlich“, erinnert sich Leen. „Ich fragte mich, wie es weitergehen würde. Ich fragte mich, ob wir in einem Haus mit einem Dach über dem Kopf leben würden. Ich fragte mich, ob ich jemals ein Studium abschließen würde.“

Leen wurde von ihrer Schwester getrennt und hat sie seit zwölf Jahren nicht mehr gesehen. „Ich habe Dinge und Träume verloren, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie eines Tages verlieren würde. Ich habe das Gefühl eines großen Verlustes erlebt“, erzählt Leen. „Was ich am meisten vermisse, sind die besonderen Menschen in meinem Leben. Ich vermisse mein Zuhause, den Ort, an dem ich aufgewachsen bin, und die Aktivitäten von früher. Ich vermisse meine Schwester.“

Wenn sie die Möglichkeit dazu hätte, würde Leen gerne in Palästina leben, wo die Wurzeln ihrer Familie liegen. Beruflich möchte die junge Frau in den Medien arbeiten und sich für Palästina und Syrien engagieren. „Ich möchte mich mit meiner Arbeit für die Rechte von Flüchtlingen überall einsetzen“, sagt sie.

Den Anfang in der Türkei beschreibt sie als hart. „Es war sehr schwierig für mich, wieder zur Schule zu gehen und fast bei Null anzufangen. Ich musste mich unter die türkische Bevölkerung mischen und war oft mit Rassismus konfrontiert, weil die Gesellschaft mich als Ausländerin ansah. Das sind Schwierigkeiten, mit denen ich immer noch lebe und zu kämpfen habe“, sagt Leen. Ihr früheres Haus in Syrien wurde zerstört. Als die Familie in der Türkei ankam, hatte sie nichts.

Als Flüchtling stellt sich Leen gegen Rassismus, Armut und Fremdenfeindlichkeit.Ich wünsche mir eine bessere Zukunft für unsere Kinder und dass ihnen nicht der Rassismus begegnet, den wir erlebt haben. Ich hoffe, dass Gerechtigkeit und Gleichheit überall auf der Welt herrschen.“

Ihre Spende hilft!

Ihnen ist dieses Thema wichtig? Dann unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Arbeit von CARE.

Spenden Sie jetzt!

Zurück nach oben