Im Norden des Landes sind mehr als 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
In Äthiopien sind Millionen von Menschen aufgrund des gewaltsamen Konfliktes in der Tigray-Region gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Wiederkehrende Dürren und Überschwemmungen führen zu weit verbreiteter Ernährungsunsicherheit und Unterernährung sowie zu Krankheitsausbrüchen aufgrund schlechter Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung in den zahlreichen Gemeinden. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung (HDI) liegt Äthiopien auf Platz 173 von 189.
Der anhaltende Konflikt in den Grenzgebieten führt zu großen Herausforderungen bei der Aufrechterhaltung der humanitären Hilfe. Die Auswirkungen des Konflikts in Nordäthiopien werden zudem durch laufende oder sich anbahnende Krisen aufgrund von Naturkatastrophen verstärkt. Die durch den Klimawandel zunehmend starken saisonalen Regenfälle haben katastrophale Auswirkungen auf die Ernten. Und wie auch andere Länder in der Region hatte Äthiopien zusätzlich mit einer verheerenden Heuschreckenplage zu kämpfen, die zu noch höheren Ernteverlusten führt.
Vor Ort:
CARE ist seit 1984 in Äthiopien tätig
Schwerpunkte:
Ernährungssicherheit, Wasserversorgung, sexuelle und reproduktive Gesundheit, Kinder- und Zwangsheirat
CARE unterstützt in Äthiopien Bäuerinnen und Bauern (etwa mit solarbetriebenen Bewässerungsanlage und klimaresistentem Saatgut) und leistet somit einen Beitrag zur Ernährungssicherheit in Zeiten den Klimawandels.
Foto: Amsal Abrea auf einem ihrer Felder. "Ich ernte doppelt so viel wie vorher", freut sie sich.
Soziale Normen
Frauen in Äthiopien verbringen in der Regel rund 16 Stunden pro Tag mit Hausarbeiten. Damit und aufgrund zahlreicher anderer sozialer Normen bleiben ihnen viele Chancen verwehrt. Gemeinsam erwirkt CARE Veränderungen.
Foto: Wubare mit ihren Kindern und Mann, der sich jetzt auch im Haushalt und bei der Kindererziehung einbringt.
Gewalt gegen Mädchen
Frühehen sind leider immer noch ein weitverbreitetes Phänomen. Wir engagieren uns dafür, dass Mädchen diese wichtigen Entscheidung selbstbestimmt und erst nach dem Abschluss ihrer Ausbildung, die ihnen Perspektiven bietet, treffen können.
Foto: "Ich habe gelernt, als Mädchen selbstbewusst zu sein", erzählt Tadella (14), hier gemeinsam mit ihrer Mutter abgebildet.
CARE arbeitet seit 1984 in Äthiopien, als eine schwere Dürre und Hungersnot fast einer Million Menschen das Leben kostete. Während CARE immer noch Nahrungsmittelnothilfe leistet, hat sich unsere Arbeit ausgeweitet, um die Ursachen von Armut und Verwundbarkeit durch längerfristige Entwicklungsarbeit zu bekämpfen. Unsere Programme konzentrieren sich unter anderem auf die Verbesserung der Lebensgrundlagen und der Ernährungssicherheit der Bevölkerung Äthiopiens.
Weitere Schwerpunkte sind die sexuelle und reproduktive Gesundheit, das Verhindern von Kinder- und frühen Zwangsheiraten oder auch die HIV/AIDS-Prävention. Auch das Thema Bildung wird in unseren Projekten großgeschrieben. Die Sicherstellung der Wasserversorgung sowie Abwasserentsorgung sichert unteranderem in Krisensituation das Überleben der Bevölkerung. Die Katastrophenvorsorge und -hilfe spielt für CARE immer eine zentrale Rolle.
CARE hat 2022 mehr als
3200000
Menschen in Äthiopien mit Nothilfe wie Nahrungsmitteln, Sanitär- und Hygienepaketen, Gesundheitsdiensten, Maßnahmen zur Stärkung von Frauen und Anpassung an den Klimawandel erreicht.
Projektteilnehmer:innen erzählen
Astella ist eine von 15 Millionen Kinderbräuten in Äthiopien. Mit vier von zehn Mädchen, die vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet werden, hat Äthiopien eine der höchsten Frühverheiratungsraten der Welt.
„Ich war etwa 15 Jahre alt, als ich zum ersten Mal Mutter wurde. Ich lag über 24 Stunden in den Wehen und hatte starke Schmerzen. Seither habe ich gesundheitliche Probleme und leide immer noch an den Folgen”, erzählt die etwa 34-jährige Astella. Sie wurde verheiratet, als sie ungefähr zwölf Jahre alt war. Sie ist sich nicht sicher, wie alt sie war, da nie eine Altersprüfung, wie sie in Äthiopien üblich ist, stattfand. Mit dieser wird festgestellt, ob ein Mädchen alt genug ist, um zu heiraten.
Wenn Mädchen früh heiraten, birgt das viele gesundheitliche Risiken für die Mütter und die Neugeborenen. Hinzu kommen soziale, wirtschaftliche und psychologische Auswirkungen. Die Mädchen sind aufgrund der ungleichen Machtverhältnisse eher von Gewalt und Missbrauch betroffen. Astella war zwölf Jahre alt, als sie die Schule abgebrochen hat. Nach Angaben der Vereinten Nationen bringt jedes Schuljahr bis zu zehn Prozent mehr Einkommen.
Wer heiraten möchte, sollte erst körperlich, seelisch und wirtschaftlich dazu bereit sein!"
CARE hilft unterernährten Kindern unter fünf Jahren, Schwangeren und stillenden Frauen im Osten Äthiopiens, der aktuell von einer weitreichenden Dürre heimgesucht wird.
für alle weiteren aktiven sowie abgeschlossenen Projekte.
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