Armut und fehlende Entwicklungsmöglichkeiten sind nach wie vor Realität in vielen Ländern des Balkan.
Komplexe wirtschaftliche, gesellschaftspolitische und soziale Herausforderungen prägen die Lage am Balkan. Historische Spannungen, Konflikte, politische Instabilität und hohe Arbeitslosigkeit kennzeichnen die Region. Wirtschaftliche Ungleichheiten und Armut sind vor allem in ländlichen Gebieten weit verbreitet. Viele junge Menschen sehen sich mit fehlenden Perspektiven konfrontiert: Die Folge ist eine massive Abwanderung von gut gebildeten Arbeitskräften ins Ausland.
Die Marginalisierung und Diskriminierung von Frauen, vor allem in ländlichen Gebieten, ist weiterhin eine ernstzunehmende Herausforderung. Aufgrund ungleicher Geschlechternormen sind sie oft vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen oder nur in schlecht bezahlten Berufssparten beschäftigt. Die ethnische Vielfalt auf dem Balkan führt zu anhaltenden Spannungen im Umgang mit Minderheiten. Die soziale Ausgrenzung von benachteiligten Gruppen wie den Roma führt dazu, dass diese kaum Chancen auf Einkommensmöglichkeiten haben und stärker von Armut betroffen sind. Menschen auf der Flucht stranden auf ihrem Weg in sichere Länder oft auf dem Balkan und sind mit ähnlichen Problemen konfrontiert.
Vor Ort:
CARE ist seit 1993 auf dem Balkan aktiv
Schwerpunkte:
Bildungsprojekte für Jugendliche, Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung von Frauen und Minderheiten, Berufstrainings, Nothilfe für Menschen auf der Flucht
Von geschlechtsspezifischer Gewalt Betroffene erhalten psychosoziale und medizinische Unterstützung und werden auf ihrem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit unterstützt.
Foto: Das Projekt „Budućnost“ (dt. Zukunft) unterstützt Frauen und stärkt dadurch deren Selbstvertrauen.
Kinder und Jugend
Wir fördern Projekte, die Jugendliche auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden unterstützen und gewaltfreie Konfliktlösung vermitteln.
Foto: Ein Jugend-Sommercamps, das im Rahmen der Young Men Initiative organisiert wird.
Nothilfe
Wir verteilen Lebensmittel, Schlafsäcke und warme Kleidung an Menschen auf der Flucht. Psychosoziale Dienste und Beratung werden angeboten.
Foto: Geflüchtete Menschen leben in Tuzla, Bosnien and Herzegowina in Zelten.
Einkommen schaffen
Integrationsmaßnahmen von Roma und anderen marginalisierten Gruppen helfen, ihre Lebensbedingungen durch ein eigenes Einkommen zu verbessern.
Foto: Das Projekt "AGRO-Plan" schafft Arbeitsplätze durch den Anbau von biologischem Obst und Gemüse.
CARE setzt in den Ländern des Balkan Projekte um, die die gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Situation von marginalisierten Gruppen verbessern. Wir unterstützen vor Ort Programme, die Lebenskompetenzen vermitteln und Jugendliche beim Übergang ins Erwachsenenleben unterstützen. Diese werden an Schulen, Universitäten und Jungendstrafanstalten umgesetzt. Die Jugendlichen lernen auch, wie sie die Gleichstellung der Geschlechter unterstützen und leben können. Menschen, die auf ihrer Flucht am Balkan stranden, werden von uns mit dringend benötigter Nothilfe versorgt. Insbesondere im Winter ist das überlebenswichtig.
Auch am Balkan stehen Frauen und Mädchen im Fokus unserer Arbeit. Frauen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt oder Armut betroffen sind, werden dazu ermutigt, sich eine unabhängige Zukunft aufzubauen. Sie werden dabei unterstützt, Aus- und Weiterbildungensowie Jobtrainings zu absolvieren, die auf dem Arbeitsmarkt neue Möglichkeiten eröffnen. Auch beim Schritt in eine potenzielle Selbstständigkeit leistet CARE Unterstützung. Frauen, die der Volksgruppe der Roma angehören, können ebenfalls auf unsere Unterstützung zählen, wie die nachfolgende Geschichte zeigt.
In welchen Ländern sind wir tätig?
CARE Österreich:
Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo und Albanien
Unser Netzwerk:
Zusätzlich in Kroatien, Montenegro und Nordmazedonien
Projektteilnehmer:innen erzählen
Wie in vielen Ländern sind Roma auch in Bosnien und Herzegowina sehr stark von Diskriminierung betroffen.
Soziale Ausgrenzung führt dazu, dass benachteiligte Gruppen wie die Roma kaum eine Chance auf Einkommensmöglichkeiten haben und stärker unter Armut leiden. Dem möchte das Sozialunternehmen AGRO-PLAN mit Sitz in der Stadt Bijeljina im Nordosten von Bosnien und Herzegowina entgegenwirken. Hier werden biologisch angebautes Obst und Gemüse produziert.
Im Rahmen der Initiative wurde eine neue Ausstattung besorgt sowie die Arbeits- und Lagerbedingungen verbessert. Außerdem konnten acht neue Mitarbeiter:innen angestellt werden. Weil sie aufgrund ihrer Herkunft zuvor nur Ablehnung erfahren haben, ist die Arbeit bei AGRO-PLAN für viele die erste fixe Anstellung überhaupt. So auch für Vesida Beganović. In der Vergangenheit musste Vesida als Tagelöhnerin schwere Arbeit verrichten. Durch ihren neuen Job haben sie und drei weitere Roma-Frauen das erste Mal in ihrem Leben ein monatliches Einkommen sowie eine Gesundheits- und Pensionsversicherung. „Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit. Der Job hilft mir auch, meine Ausbildung fortzusetzen, die ich mit 14 Jahren abbrechen musste.“
"Mir dieser Arbeit kann ich mich jetzt selbst finanzieren."
für alle weiteren aktiven sowie abgeschlossenen Projekte.
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