CARE stärkt Gründerinnen im Kosovo

Honig, Kräuter, Milch, Käse, Apfelsaft und Ajvar: Diese Frauen wollen mit ihren Betrieben im Kosovo etwas aufbauen. Die Aufnahme ins CARE-Projekt WEERA, das mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit Frauen in der Landwirtschaft fördert, brachte sie ihrem Ziel näher. Gemeinsam haben die Gründerinnen, dass ihnen Bio-Produkte aus der Region, der Schutz der Natur und die Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen wichtig sind. Wir stellen sie hier vor.

Bei Arlinda „summt“ das Geschäft. Die Imkerin stellt Honig her. „Die Bienen sind alles für mich“, sagt sie. Mit der Förderung schaffte sie Geräte für eine größere Produktion an. „Früher habe ich 200 Kilo Honig gewonnen, mittlerweile bin ich bei der doppelten Menge angekommen“, berichtet Arlinda stolz. Ihre „Bletaria Elisa“ war ein kleines Unternehmen. Mit den neuen Geräten ist es zu einem mittelgroßen Betrieb geworden. „Ich bin jetzt in der Lage, zwei weitere Frauen bei mir zu beschäftigen“, sagt Arlinda. „Ich bin eine Macherin, die etwas aufbaut. Und das werde ich auch weiterhin tun.“

Arbnore ist von Beruf eigentlich Krankenschwester. Doch schon lange interessiert sie sich für Pflanzen, insbesondere solche, die für medizinische Anwendungen genutzt werden können. Dazu gehören Minze, Rosmarin und Salbei. Arbnore investierte in ein Gewächshaus und einen Trockner für die Pflanzenteile. Ein weiteres Gewächshaus ist in der Anschaffung. Hier sollen vor allem Knoblauch und rote Zwiebel angebaut werden. Für die Heilkräuter würde Arbnore auch ihren Job im Krankenhaus aufgeben, wenn die Idee gedeiht und das Geschäft wächst.

Jehona freut sich über mehr Produktion und bessere Qualität der Milch ihrer Kühe. „Die Melkmaschine hat mein Leben verändert“, sagt sie. Früher hat sie mit der Hand gemolken und die Milch in Kannen zu je 40 Liter geschleppt. Jetzt nimmt ihr eine Melkmaschine viel ab. Seit diese melkt, bleibt Jehona auch mehr Zeit für die Käserei. Sie stellt lokale Spezialitäten wie Käse mit Beeren oder Kräutern her, die sie ab Hof verkauft.

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Arlinda liebt die Arbeit mit ihren Bienen. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Arbnore (l.) zieht mit Unterstützung des CARE-Projekts Kräuter im neuen Gewächshaus. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Jehona bleibt durch eine Melkmaschine mehr Zeit für die Herstellung von Käsespezialitäten. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Blerta würde die Milch ihrer Kühe gerne selbst in Verpackungen abfüllen und direkt an Geschäfte verkaufen. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Ylle stellt erfolgreich Wein und Schnaps her. Als nächste Produkte sollen Obstsäfte folgen. Foto: Geli Goldmann für CARE

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Mirsada ist für ihr Ajvar und eingelegtes Gemüse in der Region bekannt. Sie möchte bald ein Stück Land für den Eigenanbau kaufen. Foto: Geli Goldmann für CARE

Blerta betreibt wie Jehona eine Milchwirtschaft. Die beiden sind in Trainingsprogrammen für das Projekt WEERA Freundinnen geworden und unterstützen einander jetzt auch in ihren Betrieben. Beide denken über den Kauf einer Abfüllanlage für die Milch nach. In der Region Peja, wo sie leben, gibt es das derzeit nicht. Wenn sie die Milch selbst abfüllen und verpacken könnten, hätten sie die Möglichkeit, eigenständig an die Geschäfte in der Region auszuliefern und einen besseren Preis zu erzielen. Blerta freut sich, dass durch das Projekt ein Netzwerk von Frauen entstanden ist. „Wir können Probleme ansprechen und Erfahrungen austauschen. Gemeinsam geht es leichter.“

Bei Ylle begann alles mit Äpfeln – und Apfelschnaps. Mit ihrem Mann errichtete sie einen Betrieb auf einem Grundstück der Familie. Das erste Produkt war ein Apfelbrand. Später kamen die Trauben und der Wein dazu. Mittlerweile umfasst die Palette mehrere rote und weiße Weine und verschiedenste Obstbrände wie Raki und einen Kräuterlikör. Seit Jahren testet Ylle auch die Herstellung von Apfelsaft und Gepresstem aus anderem Obst aus der Region. Im Herbst soll sie nun anlaufen. „Made in Kosovo“ ist Ylle bei allen ihren Erzeugnissen sehr wichtig.

Mirsada ist für ihr hausgemachtes Ajvar berühmt. Sie hat einen Häcksler für Gemüse erstanden und ein Gerät zum Pasteurisieren. Nun kann sie das Ajvar länger haltbar machen und das ganze Jahr über verkaufen. Sie bietet auch anderes Eingemachtes an. „In meine Produkte kommt mir nur Bio-Gemüse“, sagt sie. Seit ihr Betrieb größer geworden ist, beschäftigt Mirsada in der sommerlichen Erntesaison für Obst und Gemüse Helferinnen in der Produktion. „Ich stelle Arbeiterinnen an, hauptsächlich alleinerziehende Mütter.“ Künftig möchte Mirsada ein Stück Land erwerben, um dort einen Produktionsstandort zu errichten. Sie hofft, dann auch mehr Arbeitsplätze für Frauen schaffen zu können.

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