Die humanitäre Situation in Bangladesch ist durch verschiedene Herausforderungen und Probleme gekennzeichnet,
die sich auf die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort gravierend auswirken.
Bangladesch ist nicht nur einer der bevölkerungsreichsten Staaten, sondern auch eines der ärmsten Länder der Welt. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung lebt in extremer Armut. Dies wirkt sich negativ auf verschiedene Lebensbereiche wie Bildung, Gesundheit und Ernährung aus: Fast 9 Millionen Menschen sind in hohem Maße von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Mangelernährung kann vor allem bei Kindern unter fünf Jahren gravierende Folgen haben. Rund ein Drittel Prozent der Kinder sind chronisch unterernährt. Der Zugang zu qualitativ hochwertiger Gesundheitsversorgung ist in Bangladesch vor allem in ländlichen Gebieten eingeschränkt. Viele Menschen haben nicht genug Geld, um medizinische Behandlungen und Medikamente zu bezahlen.
Frauen und Mädchen in Bangladesch sind häufig Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Ihre Stärkung und die Förderung der Geschlechtergleichstellung sind daher wichtige Bereiche unserer Arbeit. Bangladesch gehört zu den Ländern, die vom Klimawandel besonders stark betroffen sind. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Zyklone kommen sehr häufig vor, Ackerland versalzt, der Meeresspiegel steigt. Erhebliche Schäden an der Infrastruktur und zerstörte Lebensgrundlagen sind die Folge.
Vor Ort:
Seit 1971 ist CARE in Bangladesch tätig.
Schwerpunkte:
Katastrophenhilfe, Stärkung und Schutz von Mädchen und Frauen, Anpassung an den Klimawandel, Kampf gegen Mangelernährung.
Wir bekämpfen gemeinsam mit lokalen Entscheidungsträger:innen und Familien die Problematik der Mangelernährung, die insbesondere bei Kindern langwierig Folgen haben kann.
Foto: Mimi, Schülerin aus Bangladesch, in ihrem Gemüsegarten
Frauenrechte
Wir setzen uns etwa im Rahmen des Projekts JANO für die Stärkung von Frauenrechten und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Frauen und Mädchen ein.
Foto: Textilarbeiterinnenbei CARE-Training, um ihre Position zu stärken
Nothilfe
Da Bangladesch besonders anfällig für die klimatischen Veränderungen ist, unterstützen wir Menschen im Notfall sowie bei der langfristigen Adaptierung.
Foto: Rohingya auf der Flucht
CARE Österreich arbeitet seit vielen Jahren in Bangladesch, um die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern und ihnen einen Weg aus Armut und Not zu ermöglichen. Unser Fokus ist die Unterstützung von Frauen und Mädchen: Programme zur Aufklärung über Familienplanung, Schwangerschaft und Geburtshilfe gehören ebenso dazu wie über Ernährung und Prävention von häuslicher Gewalt und Kinderehen.
Wir unterstützen Menschen, die von Naturkatastrophen betroffen sind, und helfen ihnen beim Wiederaufbau, mit Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und Prävention gegen zukünftige Katastrophen. Dabei arbeitet CARE eng mit lokalen Gemeinden, Regierungsbehörden und anderen Nichtregierungsorganisationen zusammen, um Hilfsmaßnahmen effektiv und nachhaltig zu gestalten. Dabei setzen wir auf partizipative Ansätze, bei denen die betroffenen Gemeinden in den Planungs- und Umsetzungsprozess eingebunden werden.
Mit unseren Projekten haben wir im Jahr 2022 in Bangladesch mehr als 7,5 Millionen erreicht. Davon sind 57 Prozent Frauen und Mädchen. Darüber hinaus haben mehr als 27 Millionen Menschen indirekt von den Maßnahmen profitiert.
Klimawandel:
Geografische Faktoren kombiniert mit extremen Wetterbedingungen machen Bangladesch zu einem der am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Länder der Welt. Im Mündungsgebiet mehrerer großer Flüsse liegend, ist es besonders anfällig für Überschwemmungen und Wirbelstürme.
Mehr lesen
Projektteilnehmer:innen erzählen
Sexuelle Belästigung: Hafsa wehrt sich
Früher war der Weg in die Schule für Hafsa oft eine Qual. Sie musste an männlichen Jugendlichen vorbei, die sie mit abwertenden Kommentaren und Gesten hänselten. Die Belästigungen waren so schlimm, dass sie manchmal nicht in die Schule gehen wollte. Hafsas Selbstvertrauen wurde dadurch zerstört, sie machte eine schwierige Zeit durch. In der Schule hörte sie von einem Karate-Selbstverteidigungstraining, das von CARE im Rahmen des Projekts JANO organisiert wurde. Das Training ist für junge Schülerinnen gedacht, um ihr Selbstwertgefühl und ihre Fähigkeit zu stärken, sich selbst zu schützen. Es überwindet traditionelle Geschlechternormen und hilft Mädchen, sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt zur Wehr zu setzen. Hafsa begann, an dem Training teilzunehmen. Ihr Selbstvertrauen wuchs.
Dann kam der Tag, an dem sie ihr Wissen und Können unter Beweis stellen musste. Ein Jugendlicher versperrte ihr den Weg zur Schule und griff sie körperlich an. Hafsa wandte die erlernten Techniken an, um sich zu verteidigen. So konnte sie sich aus dieser gefährlichen Lage erfolgreich befreien. Die Nachricht von dem Vorfall verbreitete sich schnell in ihrer Gemeinde. Die Schülerin wurde für ihre Tapferkeit gelobt. „Ich bin jetzt eine andere Hafsa“, sagt sie stolz. „Ich bin stark genug, um mich zu schützen.“
"Sexuelle Belästigung wird mich nicht von meinem Weg abbringen oder meine Zukunft zunichte machen.“
Hier erfahren Sie mehr über unseren Einsatz für die Menschen in Bangladesch
und wie unsere spezifische Unterstützung aussieht.
Bangladesch
Vorbereitet auf Naturkatastrophen
CARE leistet den Geflüchteten in Cox's Bazar, Bangladesch, Nothilfe und unterstützt sie dabei künftig besser auf Naturkatastrophen vorbereitet zu sein.
für alle weiteren aktiven sowie abgeschlossenen Projekte.
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